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1. Die vorchristliche Zeit - S. 105

1877 - Leipzig : Brandstetter
105 geschrieben war: „Ariftomenes weiht diesen Schild der Göttin als Zeichen des Sieges über die Spartaner." Die Lacedämonier aber hatten einen Orakelspruch aus Delphi, daß sie den athenischen Rathgeber holen sollten. Sie baten also durch Gesandte die Athener um einen Mann, der ihnen riethe, was nöthig wäre, und diese schickten ihnen den Tyrtäus, einen Kinderlehrer, der am wenigsten mit scharfem Verstände begabt zu sein schien und an dem einen Fuße lahm war. Tyrtäus wußte durch seine Kriegsgesänge die Lacedämonier so zu begeistern, daß sie ihn als ein göttliches Geschenk betrachteten. Beide Theile rüsteten sich bei dem sogenannten „Denkmal des Ebers" zur Schlacht. Ariftomenes war von einer Schaar von achtzig auserlesenen Messeniern umgeben, von denen jeder sich hochgeehrt fühlte, daß er gewürdigt worden war, an der Seite des Ariftomenes zu fechten. Diese selbst und Ariftomenes hatten zuerst schwere Arbeit, da sie gegen den spartanischen König und den Kern des lacedämonischen Heeres kämpften; aber keine Wunde scheuend und ihre Kampfwuth bis auf den höchsten Grad steigernd, schlugen sie durch fortgesetzten Kampf und ihre Wagstücke die Schaar des spartanischen Königs zurück. Diese Fliehenden ließ Ariftomenes durch eine andere Abtheilung der Mesienier verfolgen; er selbst stürzte sich auf die, welche den meisten Widerstand leisteten. Als er auch diese geworfen hatte, wandte er sich wiederum gegen Andere; schnell drängte er auch diese zurück, und ungehindert warf er sich nun auf die, welche noch Stand hielten, bis er die ganze Schlachtordnung der Lacedämonier und ihrer Bundesgenossen in völlige Unordnung brachte. Und da sie nun ohne Scham und Scheu flohen und Keiner mehr den Andern erwarten wollte, drängte er die Nachhut furchtbarer, als man von einem einzigen Manne hätte erwarten können. Bei der weiteren Verfolgung der Feinde verlor Ariftomenes seinen Sckild, und dieser Umstand war Schuld, daß sich mehrere Lacedämonier durch die Flucht retteten, weil er, während er den Schild suchte, Zeit verlor. Die Lacedämonier waren durch diesen Schlag sehr entmuthigt; aber dem Ariftomenes warfen, als er nach Haufe zurückkehrte, die Weiber Bänder und Blumen der Jahreszeit zu und sangen die Verse: „Sparta's Schaaren verfolgt Ariftomenes bis in die Mitte Von Stenykleros*) Gefild und bis zum hohen Gebirg." Seinen Schild fand Ariftomenes bald darauf wieder und überfiel sogleich mit einer auserlesenen Schaar zwei spartanische Städte, wobei er beträchtliche Beute wegführte. 2. Einst erfuhr er, daß zu Aegila, einem Ort in Lakonien, wo der Ceres ein Heiligthum gestiftet war, die Frauen ein Fest feierten. Ariftomenes brach mit seinen Gefährten auf und suchte sie zu rauben. Allein die Weiber *) Stenykleros hieß der Ort, wo sich das Denkmal des Ebers befand.
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