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1. Die vorchristliche Zeit - S. 116

1877 - Leipzig : Brandstetter
116 besiegt zu werden, bis zum Einbruch der Nacht fortkämpften. Nach dem Treffen zogen sich beide Theile auf ihren Standort zurück; die 200 umsegelnden Schiffe aber wurden theils verschlagen, theils zerschellt, denn in der Nacht tobte ein heftiger Sturm. Schlacht bei Salamis. 480 v. Chr. *) Da die Griechen durch einen Boten erfuhren, daß Leonidas mit seinen Spartanern gefallen sei, schoben sie den Rückzug nicht länger auf. Die persischen Schaaren aber überschwemmten die Insel Euböa und das griechische Festland, brannten die Städte nieder und machten die Einwohner zu Sklaven. Die Athener erkannten, daß sie in ihrer Stadt sich nicht würden halten können, zumal da alle übrigen Griechen sie verließen und sich in die südliche Halbinsel des Peloponnes zurückzogen, die nur durch eine schmale Landenge, den Isthmus von Korinth, mit dem übrigen Griechenland zusammenhing. Diesen Isthmus befestigten sie, zogen querüber eine starke Mauer und überließen Athen seinem Schicksal. Themistokles brachte es durch seine Beredtsamkeit dahin, daß alle waffenfähigen Bürger die Schiffe besteigen, die wehrlosen aber auf benachbarte Inseln sich flüchten mußten. Das Volk gehorchte mit schwerem Herzen, denn es glaubte kein Glück mehr zu haben, wenn es die Heiligtümer der Götter und die Gräber der Vorfahren den Barbaren preisgegeben hätte. Doch ein Anzeichen ermunterte sie zum Abzüge. Die Schlange, welche auf der Burg im Tempel der Minerva gehalten wurde, halte den Honigkuchen, den man ihr sonst alle Monate vorsetzte, nicht verzehrt. Daraus schlossen die Athener, die Göttin selbst habe die Stadt verlassen. Als nun so viele Menschen ihrer Vaterstadt Lebewohl sagten, erregte ein solcher Anblick großes Mitleid, aber auch hohe Bewunderung; denn die Männer blieben fest bei den Thränen und der Umarmung ihrer Frauen und Kinder und setzten nach der Insel Salamis über. Die treuen Haushunde folgten bis an den Hafen und erhoben ein jämmerliches Geheul, als sie zurückbleiben mußten und ihre Herren davon rudern sahen. Ein treuer Pudel stürzte sich nach in's Meer und folgte mit aller Anstrengung dem Schiffe seines Herrn: aber die große Entfernung überstieg die Kräfte des treuen Thieres, und als er das Ufer der Insel Salamis erreicht hatte, sah er sich nocb einmal nach seinem Herrn um und starb. Kaum hatten die Athener ihre Stadt verlassen, so folgte Xerxes, bedeckte das ganze Land mit seinen Schaaren, plünderte die Stadt und zündete sie dann an. Die Athener sahen von Salamis aus die Rauchsäulen und Fenerflammen. Zu gleicher Zeit erschien die persische Flotte an der Küste von Athen. Die übrigen Griechen, welche schon höchst ungern ihre Schiffe bei den athenischen gelassen hatten, wollten jetzt fliehen, als sie das ganze Meer mit persischen Segeln bedeckt sahen; und selbst die kriegerischen Spartaner, welche einen feigen Anführer hatten, wollten *) Nach Bredow.
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