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1. Die vorchristliche Zeit - S. 134

1877 - Leipzig : Brandstetter
134 so schlug er alle guten Lehren in den Wind. Doch in der Liebe zu dem weisen Manne blieb er treu. Auf dem Feldzuge nach Potibäa, den er und Sokrates mitmachten, fiel einst Aleibiabes verwundet nieder; da deckte ihn der Weise mit seinem Schild und rettete ihm das Leben. Als nach der Schlacht der Preis der Tapferkeit dem Sokrates zuerkannt werben sollte, bat biefer bte Richter, ihn dem Aleibiabes zu ertheilen. — In der für die Athener unglücklichen Schlacht bei Delium sah Aleibiabes, selbst schon aus der Flucht, wie Sokrates von den Feinben hart verfolgt warb. Aleibiabes sprengte zurück — benn er war zu Pferbe — zerstreuete bte Feinde und rettete feinem Lehrer das Leben. In einer lustigen Gesellschaft machte einst der übermüthige junge Mann eine Wette, daß er dem Hipponikus, einem reichen und angesehenen Athener, eine Ohrfeige geben wolle, und er führte biefe That auf offener Straße aus. Jebermann war über biefe Frechheit empört. Am andern Tage jeboch begab sich Aleibiabes zum Hipponikus, bat ihn bemüthig um Verzeihung und entblößte feinen Rücken zur Wohlverbienten Geißelung. Hipponikus verzieh ihm und würde balb so sehr von ihm eingenommen, daß er ihm feine Tochter zur Frau gab. Durch solche unbesonnene Streiche machte er sich zum Stabtgefpräch, und das wollte er eben. Er kaufte einen schönen Hunb um mehr als 1000 Thaler. Die ganze Stadt sprach von bet Schönheit des Hunbes und dem theuern Preise. Da hieb er bcnt Hunbe den Schwanz ab und nun war der abgehauene Schwanz das allgemeine Stabtgespräch. — Einmal ging er über bett Markt, als eben Gelb unter das Volk vertheilt würde. Die Athener begrüßten ihren Liebling mit Freubengeschrei; ba ließ er eine Wachtel fliegen, bte er unter feinem Mantel verborgen hatte, und sogleich lief Alles dem Vogel nach, um ihn wieber zu fangen. Alct-biabes lachte. Seine Mitbürger suchte er durch Aufivanb und glänzenbe Pracht zu übertreffen. Auf den olympischen Wettkämpfen erschien er mit sieben Wagen, was noch kein König gethan hatte, und mit breien trug er den Sieg bavon. 2. Der verberbliche Krieg zwischen Athen und Sparta war im Jahre 422 v. Chr. durch einen Frieden unterbrochen, aber nicht geenbet. Aleibiabes, der vor Begierbe brannte, sich Felbhertnruhm zu erwerben, toanbte alle Kunstgriffe an, den Krieg toieber zum Ausbruch zu bringen. Vor Allem suchte er das Volk zu einem Zuge nach Sicilien zu tiereben, wozu sich bamals eine günstige Gelegenheit barbot. Die Einwohner der Stadt Segesta auf Sicilien würden von den mächtigen Syraku-fern hart bebrängt. Sie baten in Athen um Hülfe und versprachen in ihrer Noth 60 Talente monatlichen Solb für 60 Schiffe. Aleibiabes wußte durch feine einfchmeichelnbe Berebtfamkeit das Volk so zu bethören und ihm die Eroberung von ganz Sicilien als so gewiß vorzuspiegeln,
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