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1. Die vorchristliche Zeit - S. 142

1877 - Leipzig : Brandstetter
142 gab er zur Antwort: „Mein Freund, wenn die Absichten deines Königs dem Vaterlande Vortheilhast sind, bedarf es deines Goldes nicht; sind sie ihm aber schädlich, so wird dein Gold mich nicht zum Verrctther meines Vaterlandes machen. Du aber verlaß sogleich die Stadt, damit du nicht Andere verführst." Als er in der Folge das Heer anführte, erfuhr er, daß sein Waffenträger einem Gefangenen für Geld die Freiheit gegeben habe. „Gib mir meinen Schild zurück," sagte er unwillig zu diesem, „Seitdem Gold deine Hände befleckt hat, kannst du nicht länger in Gefahren mein Begleiter sein." Dieser biedere Mann stand jetzt an der Spitze des thebanischen Heeres und rückte den Spartanern kühn entgegen. Sein Freund Pelopidas befehligte eine besondere Abtheilung thebanischer Jünglinge, die heilige Schaar genannt; diese hatten sich durch einen feierlichen Eid verbunden zu siegen oder zu sterben. Bei dem Städtchen Leuktra, wenige Meilen von Theben, stießen beide Heere auf einander. Mustervoll stellte Epami-nondas sein Häuflein gegen die überlegenen Feinde auf. Um nicht von der größeren Anzahl überflügelt zu werden, ließ er es in einer schrägen keilförmigen Richtung vorrücken. Durch diese schräg eschlachtorb nung (Phalanx) wirb der Feind auf einem Punkt mit aller Gewalt angegriffen und boch kann er keine großen Heermassen wirken lassen. So burchbrach der thebanische Keil die spartanischen Schlachtreihen; der königliche Felbherr der Spartaner würde niebergehauen und mit ihm die Schaaren seiner Getreuen. Da wichen die Feinde bestürzt zurück und suchten ihr Heil in der Flucht. Durch biesen herrlichen Sieg, den die Thebaner im Jahre 371 v. Chr. erfochten, würden sie auf einmal das größte und angesehenste Volk in Griechenlanb. Als solches orbneten sie sogar die Königswahl in Macebonien. Als die Nachricht dieser Nieberlage nach Sparta kam, würden die Mütter berjenigen Söhne, die sich durch die Flucht gerettet hatten, äußerst traurig; vor Scham ließen sie sich gar nicht sehen. Diejenigen Frauen aber, beten Söhne gefallen waren, erschienen fröhlich, mit Blumenkränzen geschmückt, auf dem Marktplatze, umarmten sich und wünschten sich Glück, dem Baterlanbe so tapfere Söhne geboren zu haben. Man war jetzt in großer Verlegenheit, wie man mit den Flüchtlingen verfahren solle, benn das Gesetz des Lykurgos verurteilte sie zu den härtesten Strafen. Aber in dieser Zeit der Noth beburfte man zu sehr der Krieger, beshalb sagte der König: „O lasset das Gesetz für heute fchlafen; möge es morgen mit aller Strenge wiebet erwachen!" Hiermit hatte es fein Bewenben und die Flüchtlinge würden fcegnabigt. 3. Das Ende der Helden. Der kühne Epaminvnbas suchte Mb barauf die Spartaner in ihrem eigenen Lanbe auf. Er fiel in den Peloponnes ein und nahm ihnen hier eine Stadt nach der andern weg. Auch die Meffenier rief er zum.frei-
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