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1. Die vorchristliche Zeit - S. 232

1877 - Leipzig : Brandstetter
232 Leckereien und Kostbarkeiten der fernsten Länber; Schaaren von Köchen und Lakaien würden gehalten, alle prächtig gefleibet; wenn einer biefer Sklaven währenb des Aufwartens bei Tische nieste ober hustete, bekam er Peitschenhiebe. Der Römer war von den ältesten Zeiten dem religiösen Aberglauben ergeben; in btefent Punkte bitbete er seinen Geist nur langsam aus. Seine meisten Gottheiten waren von den Griechen entlehnt; Vieles in seinem Gottesbienste kam von den Etruskern. In den alten (sybillinischen) Büchern fanb sich eine Weissagung, Griechen und Gallier würden Roms Boben einnehmen. Man ließ daher, auf Anrathen der Priester, von jeber Nation ein Paar in die Erbe graben, bamit so ohne Nachtheil für Rom die Weissagung erfüllt würde. Als die Römer (150 v. Chr.) gegen Perseus fochten, setzte sie eine Monbfinsterniß in Schrecken. Sie schlugen (ganz so wie die Sübamerikaner) ihre metatlnen Schilbe gegen einanber — wahrscheinlich um den Feind des Monbes zu verscheuchen —, hielten brennenbe Fackeln gen Himmel, und brachten nach Ablauf der Finsterniß noch große Opfer. Und wenn eine.stabt zerstört werben sollte, flehete im Stillen der Konsul die Schutzgötter berselben an, herauszugehen, Rom zu ihrem Sitze zu erwählen und den unterirdischen und bösen Göttern den Ort zu überlassen. Man zählte zuletzt in Rom 424 Göttertempel, unter welchen das Pantheon (Tempel aller Götter) eine runbe Gestalt hatte und fein Licht von oben her erhielt. Jupiters prächtiger Tempel auf dem Kapitol hatte breifache Säulengänge. Die Prachtgebäube waren nach griechischen Mustern angelegt und oft noch großartiger als die griechischen. Die öffentlichen Babehäuser hatten Platz für mehrere Taufenb, die auf Ein Mal baben konnten. Ausgezeichnet waren die großen Wasserleitungen und Heerstraßen. Jene führten das Wasser meilenweit her in alle Häuser, biefe gingen von Rom aus in alle Gegenben und Provinzen ujtb hatten Ruhebänke und Baumschatten. Die berühmteste biefer Straßen war die appische, die aus großen, fest verkitteten Quabern gebaut war, und von der noch bis jetzt einzelne Theile der Zerstörung getrotzt haben. Einer der größten Plätze in Rom war der länglich runbe Circus maximus; auf welchem die Kampffpiele gehalten würden. Er hatte eine Länge von 3000 Fuß und faßte 250,000 Zuschauer. An dem einen Ende beffelben stauben bret Pyramiben, als Ziel für die Wettrenner. Von den Palästen in Rom werben als ausgezeichnet und befonbers prunkvoll genannt das Haus des Cieero, bessert Werth man auf 240,000 Thaler, und das Haus des Klobius, das man auf 800,000 Thaler schätzte. Vor allen aber prangte das Haus des Mäcenas, des Freunbes und Rathgebers des Augustus, majestätisch und groß. Dieser reiche Mann beförberte auch die Künste und Wissenschaften, und die römische Dichtkunst feierte unter Augustus ihr golbenes Zeitalter. Da verfaßte Virgilius Maro fein Helbengebicht, die Aene'ibe, worin er die Abenteuer-bes Aetteas nach der Zerstörung von Troja besang; Horatius
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