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1. Die neue Zeit - S. 25

1877 - Leipzig : Brandstetter
25 Dankopfer der Natur; ein anderes schrieb die Religion ihnen vor, sie errichteten ein Jesuskreuz und stammelten vor demselben ihre frommen Gebete. Hierauf nahm Kolumbus die Insel für den König von Spanien in Besitz/mit den Ceremonien, welche die Portugiesen bei ihren Entdeckungen in Afrika zu beobachten pflegten. Die Indianer sahen das staunend mit an und begriffen natürlich nichts davon, wie ihnen denn die ganze Erscheinung waßer Männer mit Bärten und Kleidern, mit einer seltsamen Sprache und noch seltsameren Manieren etwas Unbegreifliches war. Man merkte es den Wilden ab, daß sie ihre Insel mit dem Namen Guanahani bezeichneten, und so heißt sie noch jetzt. Man findet sie auf der Karte unter den Bahamainseln. Kolumbus sah wohl, daß hier von den Schätzen Indiens noch nicht viel anzutreffen sei, und beschloß daher, weiter zu steuern. Die Indianer, welche die Begierde der Spanier nach den kleinen Goldblechen, die einige als Zierrath in der Nase oder den Ohren trugen, bemerkten, wiesen sie nach Süden. Man kam auf dieser Fahrt an einigen flachen Inseln vorbei und fand zuletzt eine größere, welche die Indianer, die man mitgenommen hatte, Kuba nannten, und die Kolumbus beim ersten Anblick schon für das feste Land von Indien hielt. Er steuerte hart an der Küste hin, fand überall die üppigste Vegetation und eine Schönheit von Gegenden, die ihn in Erstaunen setzte; aber von Anbau war wieder keine Spur. Heerden nackter Menschen rannten eben so thierähnlich und schüchtern wie in Guanahani herum, und schienen sich weder um Gold, noch um Brod zu kümmern. Als man ihnen Goldbleche vorhielt, schrieen sie-Hayti und zeigten nach Osten hin. Kolumbus folgte dem Wink und kam am 6. Dezember nach Hayti, welches er Hispaniola (klein Spanien) nannte und das auch St. Domingo genannt wird. Auch hier fand er dieselbe Schönheit der Landschaften, dieselbe Fruchtbarkeit des Bodens und dieselbe gutmüthige schwache Menschenart, die weder von Kleidung, noch von Arbeit einen Begriff hatte. Doch halten sich die Insulaner schon in mehrere Stämme getheilt, deren jeder unter einem Oberhaupte stand, das sie Kazik nannten. Einer dieser Kaziken ließ sich auf einem Tragsessel von vier Indianern herbeitragen, war übrigens nackt wie die Andern. Er gab den Spaniern durch Zeichen zu verstehen, daß zuweilen Feinde von den benachbarten Inseln (den nachher entdeckten karaibisch en) auf ausgehöhlten Baumstämmen (Kanots) herüber kämen, sein Volk feindlich anfielen und die Gefangenen fortschleppten, um sie zu Hause zu verzehren. Kolumbus schauderte; und da er schon vorher Willens gewesen war, hier eine Niederlassung zu begründen, so deutete er dem Kaziken an, er wolle eine kleine Festung (ein Fort) bauen und darin einen Theil seiner Leute ihm zum Schutze zurücklassen. Die Wilden begriffen seine Meinung und freuten sich wie die Kinder; neugierig sahen sie den spanischen Zimmerleuten zu und halfen selbst das Holz zutragen. Was sie an Goldblechen hatten, gaben sie freudig für
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