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1. Die neue Zeit - S. 186

1877 - Leipzig : Brandstetter
186 aufgeben mußte, die Schweden unter sein Joch zu beugen. Vielmehr bestieg Gustav Wasa, der Retter seines Vaterlandes, mit dem Gesammtwillen der ganzen Nation den schwedischen Königsthron, führte bald darauf in seinem ganzen Reiche den gereinigten Lehrbegriff Luther's ein und ward der Ahnherr einer Reihe von hochbegabten und glücklichen Herrschern, die Schweden unter den europäischen Staaten zu einer noch nie gekannten Höhe der Macht und des Ansehens emporhoben. Die Bartholomäusnacht. Heinrich Iv. 1. Zu der Zeit, als der Despotismus Philipp's Ii. Spanien in Verfall brachte, ward Frankreich durch Religionskriege erschüttert. Auch in diesem Lande hatte die Reformation Wurzel gefaßt und besonders durch Kalvin war die refomirte Lehre verbreitet worden. Anfangs versammelten sich die Protestanten aus Furcht vor den Katholiken bei Nacht; besonders geschah solches in der Gegend von Tours. Da nun das Volk sich ein Mährchen erzählte, der König Hugo spuke des Nachts in dortiger Gegend, so nannte man die Anhänger des neuen Glaubens spottweise Huguenots, Nachtgespenster. Die Hugenotten wurden indeß immer zahlreicher; selbst zwei königliche Prinzen aus dem Hause Bourbon, König Anton von Navarra (einem an der spanischen Grenze gelegenen Ländchen) und sein Bruder Herzog Ludwig von Cond^ bekannten sich öffentlich zur reformirten Kirche. Dagegen verfolgte eine andere herzogliche Familie, die Guisen, aus dem Hause Lothringen, die Hugenotten aus allen Kräften, und zum Unglück bemächtigte sich zu gleicher Zeit ein Weib der Regierung, welches, anstatt die Parteien zu versöhnen, nur Zwietracht am Hofe und im Lande nährte und einen entsetzlichen Bürgerkrieg erregte. Dieses Weib war eine Italienerin, Namens Katharina vonmedicis, die Wittwe des französischen Königs Heinrich Ii., der in einem Turnier gefallen war. Die drei Söhne Heinrich's Ii., Franz, Karl und Heinrich, kamen schnell hintereinander zur Regierung, weil keiner lange lebte. Da die Prinzen so schwach waren, daß ihnen die Feste und ausschweifenden Lustbarkeiten des Hofes über Alles gingen, das Regieren aber höchst gleichgültig war, so hatte ihre ränkevolle Mutter die beste Gelegenheit, ihren Willen geltend zu machen. In Gemeinschaft mit den Herzögen von Guise begann die Königin Mutter schon unter der kurzen Regierung ihres Sohnes Franz Ii. (des Gemahls der unglücklichen Maria Stuart) die Verfolgung der Hugenotten, denen durch ein königliches Edikt alle gottesdienstlichen Handlungen bei Lebensstrafe verboten wurden. Obschon keine Inquisition in Frankreich war, erfolgten doch zahlreiche Hinrichtungen; Leute von niedrigem Stande und die
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