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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 252

1887 - Leipzig : Freytag
252 _ gettet, worauf die Franzosen sich der den Rhein zurckziehen muten. In den folgenden drei Jahren hausten die Franzosen besonders in den Ge-genden der Saar und Mosel auf barbarische Weise, bis ihr König teils mit Rcksicht auf seine Mittel, teils wegen der gegen ihn sich kehrenden Stimmung im englischen Parlament den Krieg zu beendigen beschlo und Friedensverhandlungen einleitete, die aber in kluger Berechnung mit den Gegnern vereinzelt gefhrt wurden. 1678 3. Im Frieden von Nhmwegen 1678 erhielt Holland, wo inzwischen Wilhelm von Dranien die Statthalterschaft als erbliche Wrde verliehen worden, alles verlorene Gebiet zurck; Spanien dagegen mute an Frankreich die Freigraffchaft Burgund und 12 feste Pltze (Cambrai Valen-ciennes u. a.) abtreten; das Deutsche Reich verlor Freiburg in Breisgan und mute die Wiedereinsetzung des Herzogs von Lothringen mit solcher Einschrnkung geschehen lassen, da dieser sein Land noch lnger im Besitz 1679 0er Franzosen lie. Im folgenden Jahre (1679) wurde der groe Kurfürst durch den Frieden von St. Germain en Laye gentigt, fast alles, was er in Pommern von den Schweden erobert; diesen zurckzugeben, und erhielt mir neben einer Kriegskostenentschdigung die Anwartschaft auf das Frstentum Ostfriesland, welches 1744 preuisch wurde. Sein Wunsch: Mge aus unserm Geschlecht einstens ein Rcher erstehen!" ward 1870 erfllt. 126. Iortsehunq. Weunionen. Edikt von Nantes. Z>er dritte Ilauvkrieg. 1. Die Demtigungen, welche die deutschen Fürsten ertrugen, reizten Ludwigs bermut, so da er behauptete, noch manche Gebietsteile gehrten zu den seit dem westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Landschaften. Um dieselben festzustellen, setzte er vier Gerichtshfe (Rennionskammern in Metz, Breisach, Besancon und Tournay ein, deren Beschlsse er mit Gewalt vollstreckte, indem er eine Menge Städte, Drfer, Burgen, Mhlen und ganze Landstriche besetzte. In diesem ungerechten Vorgehen nicht gehindert, nahm er sogar die freie Reichsstadt Straburg mitten im Frieden in Besitz i68i (Sept. 1681), welche bis 1870 französisch blieb. Der Kaiser Leopold war damals von den Trken bedrngt und das Deutsche Reich so schwach, da man dem Raub Ludwigs nur leere Proteste entgegensetzte und sogar 1684 zu Regensburg mit ihm ein Waffenstillstand geschlossen wurde, infolge dessen er alles behalten durfte, was bis zum 1. August 1681 mutiert" war, dazu auch Straburg. 2. Bevor Ludwig einen weiteren Raubkrieg (3) unternahm, beschlo er die fr ihn verhngnisvolle Aufhebung des von Heinrich Iv. erlassenen i8sediktes von Nantes (1685), wodurch den Anhngern des Protestantismus verboten wurde, ihr (reformiertes) Bekeuutuis auszuben und auszuwandern,
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