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1. Quellenbuch - S. 31

1885 - Leipzig : Brandstetter
— 31 - kehre. Zwei Männer von trefflichem Walten erhob er zur bischöflichen Würde. Dem Willibald übertrug er als Hauptsitz seines Sprengels einen Ort, der Eichstädt hieß, dem Burkhard aber gab er zu Würzburg Amt und Würde, und seiner Aufsicht übertrug er die Kirchen der Franken, Sachsen und Slaven. Lullus, seinen mit reichen Gaben des Geistes ausgerüsteten Schüler, erhob er zum Bischof und übergab ihm das Erbe, das er in ausdauernder Arbeit um Christi willen erworben hatte. Er war sein getreuer Begleiter auf seinen Wanderungen gewesen und ein Zeuge seiner Freuden und seiner Leiden. Es war aber der Wille Gottes, daß Bouifazius und mit ihm die Knechte Gottes nach Friesland zögen, und daß er an derselben Stelle, wo er zuerst zu predigen anhob und seine Ernte begann, auch aus dem Leben scheiden und seinen Lohn empfangen sollte. Und Bonisazius rief seine Gefährten zu sich, bestieg mit ihnen ein Schiff und fuhr den Rheinstrom hinunter, nur des Nachts einen Hafen aufsuchend, bis er in der Friesen wasserreiches Land gelangte. Da durchzog er ganz Friesland und verkündete, nachdem er des Heidentums Irrlehre und den heidnischen Götzendienst zerstört hatte, ohne Aufhören das Wort des Herrn und erbaute nach der Vernichtung der Götzenbilder mit Eifer Kirchen. Bald hatte er viele Tausend Menschen getauft, Männer, Frauen und Kinder, mit Beihilfe seiner Gefährten, aus deren Zahl er dem Eoban das Bistum über die Friesen nt der Stadt Utrecht übertrug. Als nun durch das Friesenland des Glaubens Licht leuchtete und das Lebensende des heiligen Mannes sich nahen sollte, schlug er am Ufer des Flusses Bordne (in der Nähe des heutigen Dokkum) seine Zelte auf, und er ließ den festlichen Tag der Firmelung und Handauflegung der Neugetauften durch den Bifchof dem Volke verkündigen. Der bestimmte Tag brach an, und die lichte Morgenröte erglänzte mit der aufgehenden Sonne. Aber anstatt der Freunde kamen Feinde herbei, und eine große Menge von Heiden stürmte mit geschwungenen Waffen, mit Speeren und Schilden in das Lager. Da stürzten sich ihnen sofort die Mannen aus den Zelten entgegen; überall suchten sie nach Waffen und versuchten, die zum heiligen Märtyrertod Bestimmten gegen die Macht des wütenden Haufens zu schützen. Der Mann Gottes jedoch berief sofort, als er das Andringen des tobenden Haufens gewahr geworden, seiner Kleriker Schar, nahm die Reliquien der Heiligen, die er beständig bei sich zu führen gewöhnt war, schritt aus dem Zelte heraus und verbot sogleich den Mannen den Kampf, indem er sprach: „Lasset ab, Mannen, vom Kampfe, denn das Zeugnis der heiligen Schrift lehrt uns, nicht Böses mit Bösem zu vergelten. Heute ist der lang erwünschte Tag da, und unserer Auflösung herrliche Zeit steht bevor. Darum seid stark in dem Herrn und hoffet auf ihn, denn er wird eure Seele erlösen." Zu den in der Nähe befindlichen Priestern und zu den Männern, die in niederen Graden Gott dienten, sprach er mit väterlich mahnenden Worten: „Männer und Brüder, seid tapferen Mutes, und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht können töten; freuet euch vielmehr in dem Herrn, der euch den ewigen Lohn geben und in den himmlischen Höfen Wohnungen bei den Engeln anweisen
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