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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 112

1910 - Düsseldorf : Bagel
112 Ackerfelder und freundliche Wiesen gewesen, bald ein Ort, ja eine Großstadt an die andere reihte. Das Gleiche gilt fast wörtlich von Oberschlesien, von Saarbrücken und ändern Kohlengebieten. Und besonders gediehen in ihnen die großen Eisenwerke, die geradezu eine Weltstellung sich errangen. Entsprechend wuchs natürlich auch der Wert der Bahnen. Daß schließlich der Staat auch diese doch noch zu einem äußerst mäßigen Preise erwarb, verdankte er einer Verkettung von Umständen, die nicht vorherzusehen war. Davon weiter unten. Schneller gelangten die ändern Staaten in den Besitz der Bahnen. Wie in Bayern und Württemberg, übernahm auch in Sachsen der Staat den ganzen, weiteren Eisenbahnbau. Hannover tat dies, wie Braunschweig, schon von Anfang an. Es verfolgte dabei rücksichtslos die Sonderinteressen des Landes und nötigte beispielsweise den Bremer, der nach Hamburg wollte, über Hannover zu reisen. Dasselbe galt vom Osnabrücker, dessen Ziel Göttingen war. Auch die preußenfeindliche Politik spielte manchmal bei der Richtung der Linien eine Rolle mit, und solchen Umständen verdankte es z. B. Eimbeck, daß es zweimal um eine Stunde von der Bahn umgangen wurde. Aus dem gleichen Grunde gestattete Hannover auch nicht die Bahn Minden — Wilhelmshafen, die Preußen durch den hannoverschen „Isthmus“ bauen wollte. Immerhin aber kam doch über Peine die wichtige Bahn zustande, die Preußen eine Verbindung nach dem Rhein ermöglichte. Auch mancherlei zweckmäßige Neuerungen führte Hannover ein, so die Verlegung der Knotenpunkte nach kleinen Orten. (Löhne, Wunstorf, Lehrte.) Hier waren etwaige Erweiterungen und Verbesserungen viel leichter ausführbar als in der Hauptstadt und in anderen rasch wachsenden Plätzen. Im Jahre 1847 war endlich erreicht, daß Berlin nach allen Enden Deutschlands Eisenbahnverbindung hatte. Man konnte mit der Bahn jetzt nach Ratibor in Schlesien wie nach den Seestädten im Norden fahren; ebenso nach Aachen, nach Basel und nach München. Nur die Strecke nach Danzig und Königsberg wollte niemand bauen, da es noch als Grundsatz galt, daß allein die Industrie eine Eisenbahn lohnend beschäftigen könne. Zu diesen Bedenken kamen die hohen Kosten der notwendigen Brücken bei Dirschau und anderswo. Da der Bau der preußischen „Ostbahn“ aber unbedingt ein Staatsinteresse war, entschloß
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