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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 134

1910 - Düsseldorf : Bagel
134 besonders not taten. Wertvoller waren jetzt der feste Wille und der praktische Verstand, und auf solchen Gebieten überragte Wilhelm I. zweifellos seinen Bruder. Ursprünglich für die kriegerische Laufbahn bestimmt, war er auch durch und durch Soldat geworden. Darum hatte er auch besser beobachten gelernt, was dem Heere fehlte. Und als die verschiedenen Mobilmachungen 1851, 1854 und 1859 den Ernstfall näher rückten, mußte es eigentlich jedem Unbefangenen klar werden, daß seit 1815 viel zu wenig für das Heer geschehen sei. Es war geradezu ein Glück, daß man in den letzten fünfzig Jahren immer noch einem Kriege aus dem Wege gegangen. Vielfach fehlten selbst die nötigsten Ausrüstungsgegenstände, und sogar noch 1859 sahen die Truppen, die an den Rhein zogen und vielleicht einem sehr ernsten Kriege entgegengingen, zum Teil nur zur Hälfte wie Soldaten aus. So konnte es nicht bleiben. Vieles war umzugestalten, wenn anders die großen Ziele, die man doch anstrebte, wirklich mit Ernst verfolgt werden sollten. Es ist ein besonderes Verdienst des Königs Wilhelm, daß er fast immer auch die rechten Männer zu finden wußte, die ihm in der Erfüllung seiner Aufgaben zur Seite stehen sollten. Genannt werden mögen hier drei: Otto v. Bismarck, Helmuth v. Moltke und Albrecht v. Roon. Schwerlich wären sie unter einem Friedrich Wilhelm Iv. zur besonderen Geltung gekommen. Am wenigsten augenfällig ist für die meisten die Tätigkeit v. Roons, und doch ist sie der der beiden anderen durchaus gleichwertig. Er hat nicht bloß die Heeresumgestaltung im allgemeinen mitersonnen, sondern auch alle die kleine Arbeit ununterbrochen besorgt, die eine kriegsfertige Armee zu jeder Stunde verlangt. Er vermittelte es, daß die einberufenen Krieger gleich bei Beginn alles das vorfanden, was zur Ausstattung nötig war; es war seine Sache, daß der Ersatz die schnell eintretenden Ausfälle sofort ergänzen konnte und daß auch noch am Schlüsse des Krieges das Heer in überraschender Vollständigkeit die Forderungen des Staatsmannes unterstützen konnte. Die Möglichkeit, sofort nach der Kriegserklärung zum Angriff überzugehen und dadurch dem Gegner den Gang des Krieges in etwa vorzuschreiben, ist wohl der Wunsch jedes Feldherrn. Auch die Oesterreicher wollten dies, so z. B. 1866: Geplant
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