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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 141

1910 - Düsseldorf : Bagel
141 bat dieses, wenigstens zur Erleichterung Dänemarks eine kriegerische Demonstration am Rhein zu machen, worauf Napoleon sehr treffend bemerkte, für England sei ein solcher Krieg sehr leicht, ja selbst vorteilhaft. Aber der Boden Frankreichs und Deutschlands berührten sich, und ein Krieg zwischen Deutschland und Frankreich wäre der unheilvollste und gewagteste, den das Kaiserreich unternehmen könne. So blieben die politischen Verhältnisse für Preußen nicht ungünstig. England drohte freilich noch oft, u. a. als die österreichische Flotte in die Nordsee fuhr; es wurde vorgeschlagen, sie im Kanal abzufangen. Bezeichnend ist es aber, wie wenig Eindruck alle diese Drohungen auf Bismarck machten. Er war seiner Sache so sicher, daß er England fast zum Kampfe reizte. Er verglich in seiner Sternzeitung das von geschäftlichen Interessen beherrschte Inselreich sogar einer Bulldogge, die wohl knurre, aber doch an der Kette bleibe und nicht los könne. Anders aber war der Eindruck in Kopenhagen, und das verschuldete schließlich wesentlich den unbegreiflichen Widerstand: die Hoffnung auf andere! Immer die alte törichte Hoffnung! Jedenfalls war Dänemark zu Lande auf die Verteidigung angewiesen. Das Heer zählte, wenn alle mitgerechnet wurden, etwa 54 000 Mann, die der Mehrzahl nach nur ein Jahr unter der Fahne gedient hatten. Sie hatten keine Hinterlader und keine gezogenen Geschütze. Ein erheblicher Teil der Krieger bestand aus Schleswig-Holsteinern, die man nicht wohl in den vordersten Reihen verwenden konnte. Der Führer war der alte de Meza. Natürlich hatte man, als der Krieg ausbrach, Holstein sofort aufgeben müssen. Auch die Eiderlinie war zu lang, um sie gegen die Uebermacht der deutschen Heere zu behaupten. Das Dannevirke aber war zur Verteidigung sehr geeignet und durch mancherlei Anlagen „uneinnehmbar“ gemacht. Die Hauptbefestigungen waren Erdwerke, die in einer Länge von 15 km zwischen Schleswig und Hollingstedt sich hinzogen. Sie waren vorn durch Schanzpfähle und Gräben geschützt und mit schwerem Geschütz versehen. Oestlich wurde die Verteidigung Schleswigs durch die Schlei erleichtert, welche bei Missunde und an ändern engeren Stellen noch besonders befestigt war. Westlich
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