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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 146

1910 - Düsseldorf : Bagel
146 Kolding. Die Friedensverhandlungen aber, die man auf einer Londoner Konferenz endlich begonnen hatte, führten am 12. Mai zur Einstellung der Feindseligkeiten. Die Dänen glaubten sicher zu sein, hier in London die Freunde zu finden, die ihnen im Felde gefehlt hatten. So gingen sie voller Zuversicht an die Verhandlungen heran. Sie störten sich nicht daran, daß Rußland kurz und höflich und Frankreich sie höflich und kurz abwies. England sprach doch aufrichtig sein tiefstes Bedauern aus, nicht mehr getan zu haben. Auch Schweden äußerte sich freundlich, und vielleicht auch rechneten sie auf die Uneinigkeit der Deutschen, von denen neben Preußen und Oesterreich auch der Deutsche Bund vertreten war. Letzterer wollte Schleswig-Holstein für den Herzog von Augustenburg haben, während Bismarck noch immer formell auf dem Londoner Protokoll stand. Die Deutschen nannten ihn deshalb, da sie seine letzten Absichten nicht verstanden, wieder einen Volksverräter, der das Land den Dänen zurückgeben wolle. Diese aber hofften aus der deutschen Unklarheit ihren Vorteil zu ziehen. Jedenfalls widerstanden sie trotzig jeder verständigen Lösung, die ihrer schlechten kriegerischen Lage entsprochen hätte. Sie wollten allenfalls eine Teilung Schleswigs, aber ganz, ganz im Süden; so südlich von der Schleilinie, daß alle militärischen und alle Handelsinteressen Dänemarks gewahrt blieben, mit anderen Worten: auch Rendsburg und Kiel wollten sie gern behalten. Das Anerbieten der Verbündeten, die Grenzlinie „an der Schlei“ von einem Schiedsrichter finden zu lassen, lehnte Dänemark unbedingt ab. So ging die Konferenz am 25. Juni ohne Ergebnis auseinander und das Schwert mußte weiter entscheiden. Nun aber kam das Unglück über die Dänen Schlag auf Schlag. Am 29. Juni wurde der Uebergang nach Alsen ausgeführt. Den Befehl hatte hier, da Friedrich Karl an Stelle Wrangels das Oberkommando übernommen hatte, Herwarth v. Bittenfeld. Er bestimmte dazu die enge Stelle des Alsen-sundes bei Satrupholz, etwa 500 Meter breit. Hier sollten von vier Uebergangsstellen aus immer je 2500 Mann auf 160 Kähnen in dunkler Nacht hinübergeführt werden. Gegenüber hatte man, ähnlich wie auf deutscher Seite, Geschütze an leicht befestigten Plätzen aufgestellt, je näher nach Sonderburg, um so zahlreicher. Die Artillerie auf deutscher Seite war aber bedeutend stärker.
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