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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 178

1910 - Düsseldorf : Bagel
178 behalten wünschte oder auf welche es doch einen Druck ausüben wollte, so glaubten auch die süddeutschen Staaten ihre Truppen möglichst zur Verteidigung ihrer besondern Länder heranziehen zu müssen. Die Preußen trafen deshalb auf ihrem Marsche nach Frankfurt nicht mehr die Krieger sämtlicher Südstaaten, sondern nur noch die Hessen, und überwanden sie am 13. Juli bei Laufach und am 14. Juli bei Aschaffenburg. Nur eine österreichische Brigade focht hier noch mit; es war das letztemal. Sie war, als die Nassauer abzogen, zum Ersatz und zugleich zur Bekundung des Bündnisses dem 8. Korps zugegeben. Da es aber großenteils Italiener waren, ließen sich viele gern gefangen nehmen. Die Division Goeben, die an allen den früheren Kämpfen den allerersten Anteil gehabt und deshalb viele Verwundete mitzuführen hatte, mußte bei ihrem Einzug in Frankfurt auch noch 1500 Gefangene mitschleppen. Ein etwas ungewöhnlicher Siegeseinzug! — Der Bundestag war inzwischen nach Augsburg übergesiedelt. Am 16. Juli konnte Falkenstein dem Könige seinen Einzug in Frankfurt melden: die Länder nördlich des Mains liegen jetzt zu Ew. Königlichen Majestät Füßen. Zu diesem großartigen Ergebnis hatten zweifellos manche mitgewirkt und namentlich Goeben außerordentlich viel beigetragen. Aber kein Name war doch gefeierter und gewissermaßen die Verkörperung der ganzen Mainarmee, als Vogel von Falkenstein. Man kann sich daher die peinliche Ueberraschung denken, als bald darnach die Nachricht kam, daß Falkenstein abgerufen sei. Die Mißstimmung wurde noch gesteigert, als man den Namen seines Nachfolgers hörte. Es war Manteutfel. Manteutiels kirchliche und politische Richtung war unbeliebt. Sein Name erinnerte an den seines Vetters, der für die Demütigung von Olmütz (1851) verantwortlich gemacht wurde. Namentlich aber hatte Manteuffel auch viele Gegner in der Armee. Er hatte an der Spitze des Militärkabinetts gestanden und neben dem Kriegsminister die Beförderung wesentlich mit entschieden. Daß ihm für diese Tätigkeit aber viele nicht dankbar waren, war nicht zu vermeiden. Die Gründe für die Abberufung Falkensteins sind nicht ganz klar; sie scheinen mit seiner Tätigkeit gegenüber den Hannoveranern zusammenzuhängen. Jedenfalls waren sie kein
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