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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 179

1910 - Düsseldorf : Bagel
179 Hindernis, später auch Falkenstein mit einer Ehrengabe zu bedenken. Gewiß aber ist, daß Manteuffels Tätigkeit im Militärkabinett, die ihm so manche Feindschaft zugezogen hatte und zuziehen mußte, ihre beste Rechtfertigung in der Bewährung all der höheren Offiziere gefunden, die in den Kriegen 1866 und 1870 tätig waren. Und auch die kriegerischen Leistungen Manteuffels in dem Schluß des Mainfeldzuges waren keine geringen. Zunächst wurde die Armee nicht bloß vervollständigt, sondern auch durch Nachsendung von vierten Bataillonen, sowie von Oldenburgern und Hanseaten erheblich vermehrt und auf 60000 Mann gebracht. Auch der jetzt gewonnene Stützpunkt Frankfurt war an sich ein Gewinn, da er die vorzüglichsten Verbindungen nordwärts hatte. Eigenartig war von jetzt ab die Richtung, in der der Gegner aufzusuchen war. Der Weg ging in einem Bogen um den Odenwald herum und dann auf Würzburg zu. Zusammenzuwirken hatte die Mainarmee dabei mit einer neuen von 21000 Mann, die unter dem Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg bei Leipzig gebildet war und nun über Hof nach Nürnberg rückte. Zum ernsteren Kampf ist diese jüngste Armee nicht mehr gekommen, wohl aber ergänzte sie die Bewegungen Manteuffels, der über Darmstadt gegen die endlich vereinigten Süddeutschen mit dem Ziele zog, sie nach Norden hin von ihren Hauptstädten abzudrängen. Das Zurückdrängen geschah unter steten Kämpfen, zuerst bei Hundheim gegen die Badenser, dann bei Tauberbischofsheim gegen die Württemberger, die immer wieder ihre äußerst tapferen Angriffe wiederholten, und endlich bei Roßbrunn, Helmstadt und einigen Nachbarorten namentlich gegen die Bayern. Der letzte Kampf war besonders blutig, und die bayrische Reiterei kämpfte sogar glücklich unter der Losung „Revanche für Hünfeld“. Trotzdem aber mußten die Süddeutschen immer weiter nach der Feste Marienberg und dem rechtsmainischen W ürzburg sich zurückziehen. Die Lust weiter zu kämpfen mußte bei der vollständigen Zwecklosigkeit immer stärker schwinden. Von Oesterreich erfuhr man nicht bloß, daß es den Kampf eingestellt und die Friedensbedingungen angenommen, sondern auch die bestürzende Tatsache, daß es Bayern in den Frieden nicht eingeschlossen habe. Sein Ver-
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