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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 194

1910 - Düsseldorf : Bagel
194 auch noch die Schlesier (6. Korps) hinzu, die an der österreichischen Grenze entbehrlich geworden. So wurden es 180000 Mann. Hier befehligte der Kronprinz. Zwischen diesen beiden Armeen, der Ersten und Dritten, stand als Zweite die Hauptarmee, die alle übrigen Korps vereinigte. Sie zählte die Pommern (2. Korps), Brandenburger (3. Korps), die aus der Provinz Sachsen (4. Korps), die Schleswig-Holsteiner (9. Korps), welche die 17. Division an der Küste gelassen und dafür die großherzoglich hessische erhalten hatten, ferner aus den Hannoveranern (10. Korps), den Sachsen (12. Korps) und der Garde. Diese größte Armee zählte somit über 210 000 Mann; sie stand unter Friedrich Karl. Auch das Hauptquartier mit dem König sowie Bismarck, Moltke und Roon waren bei dieser zweiten Gruppe. Um ihren Aufmarsch vollständig ungestört vollziehen zu können, hatte die Hauptarmee für die erste Aufstellung das Gelände vor Mainz angewiesen erhalten. Sie war also am weitesten von der Grenze. Sollte der Feind, wie sein sichtliches Eilen es nicht unwahrscheinlich machte, schon früher zum Angriff übergehen, so mußte er, rechts die Dritte, links die Erste Armee, so langsam vorrücken, daß auch die Hauptarmee sich bis zum Kampfe vollständig ordnen konnte. Man vollendete demnach in aller Ruhe die Aufstellung und rückte dann in möglichst starker Vereinigung dicht nebeneinander zur Grenze. Kein Korps hatte eine größere Tiefe wie 14 km, sonst damals 30 km, jetzt 50 km. Ein Korps war dem ändern so nahe, daß sofort jedem Unterstützung gewährt werden konnte. So war überall für den Kampf die Ueberzahl gesichert. Für die wenigen Tage bis zu der mutmaßlich baldigen, großen Entscheidungsschlacht mußten und konnten die Unbequemlichkeiten des gedrängten Marschierens gewagt werden. Die Artillerie benutzte ausschließlich die Chausseen, die anderen Truppengattungen die Nebenwege. Man rückte langsam an die Grenze, konnte aber jeden Augenblick, wenn der Feind überraschend zum Angriff übergehen sollte, die Schlacht aufnehmen. Da der Gegner nach dem törichten Vorstoß auf Saarbrücken vollständig untätig blieb, gehörte bald von vornherein der Angriff den Deutschen. Dabei ist es auch geblieben, so daß die weitere Richtung des Krieges von diesen gewissermaßen vorgeschrieben wurden.
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