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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 204

1910 - Düsseldorf : Bagel
204 zunächst durch die Linien der Garde hindurch zu marschieren hatten, und da ferner ihre umfassende Bewegung links sehr weit ausholen mußte, um die Franzosen von der Seite fassen zu können, so hatte das 9. Korps, in einer Ausdehnung von etwa 5 km, eine unendlich schwere Aufgabe. Vielen Batterien wurden alle Pierde getötet und zwei Geschütze wurden sogar von den Franzosen erobert. Noch viel schwerer aber wurde die Aufgabe der Garde, die nach der mit den Sachsen gemeinsam vollzogenen Einnahme von St. Marie aux Chenes zwischen 4 und 5 Uhr St. Privat zu stürmen hatte. In dem hochgelegenen St. Privat waren alle Häuser festungsartig besetzt. Aus allen Fenstern wie aus zahlreichen Schützengräben, die am Abhang bis Aman-villers eingerichtet waren, richteten die Franzosen mit ihren weittragenden Chassepots auf die ungedeckt vorwärts eilenden Gardetruppen ein entsetzlich verheerendes Feuer. Und dieses Tal war 2000 Schritte breit! Nur die, welche näher an den Feind gekommen, konnten mit dem Zündnadelgewehr antworten. Den Hauptkampf mußte deshalb die weiter zurückstehende, vortreffliche deutsche Artillerie bestehen. Die wenigen Gardisten, welche die untersten Schützengräben erreicht und erstürmt hatten, fanden hier etwas mehr Deckung, mußten aber in ihnen eine qualvolle, lange Stunde warten, bis endlich sich von Norden her das Eingreifen der Sachsen geltend machte. Das war zwischen G1^ und 7 Uhr. Diese hatten nach der Einnahme von St. Marie aux Chenes sich unweit Auboue gesammelt und Roncourt nach kurzer Beschießung genommen. Von da wendeten sie sich südwärts gegen St. Privat, das Canrobert auf das hartnäckigste zu verteidigen bemüht war. Um 7 Uhr aber gelang der gemeinsame Angriff von den Sachsen, die von der Seite kamen, und der nun wieder vorgehenden Garde, der sich auch Abteilungen des 10. Korps angeschlossen hatten. An 2000 unverwundete Franzosen wurden hier umstellt und zur Ergebung genötigt. Dann richtete sich der Kampf weiter südwärts gegen Amanvillers, das in Brand geschossen und spät in der Nacht von den Franzosen auch geräumt wurde. Glücklicher waren die Franzosen im Süden des Schlachtfeldes. Hier tobte der Kampf um die Gehöfte Moscou und St. Hubert, ferner um Point du Jour, um Vaux und um Jussy.
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