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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 227

1910 - Düsseldorf : Bagel
hatte ihn, wenn es nach Gambetta gegangen wäre, auch dann noch weiter zu führen, wenn wirklich dem Falle von Metz der von Paris folgen sollte. Frankreich, das edle große Frankreich sollte eben unbesiegbar bleiben, auch wenn jeder einzelne darüber zugrunde ginge. Gewiß ein bis zum Starrsinn unbeugsamer Patriotismus! Ebenso staunenerregend sind auch die Heeresmassen, die Gambetta aus dem Boden zu stampfen vermochte. Elf (!) Korps entstanden in kürzester Zeit auf seinen Befehl. Aus allerlei Restbeständen war schon zeitig in Orleans das bereits genannte 15. Korps gebildet, das Aurelle de Paladines befehligte. Da kam die Kunde, daß Metz gefallen, und statt zu verzagen, verordnete Gambetta schon am 2. November, daß nunmehr alle waffenfähigen Männer zwischen dem 21. und 40. Lebensjahre sich zu stellen hätten. Sie sammelten sich in 11 Lagern und dienten dann, auf das notdürftigste ausgestattet, als Krieger für das 1 6. bis 26. Korps. Von diesen 11 Korps, im ganzen 600 000 (!) Mann, wurden allerdings 19, 25 und 26 erst am Schlüsse des Krieges marschfähig. Die ändern aber führte man — es mochte gehen, wie es wollte — baldmöglichst vor den Feind. Man wollte mit den Massen erdrücken, wenn auch noch so viele zugrunde gingen und noch so viel in der Ausrüstung und Ausbildung unfertig oder schlecht war. Ueber kleine Unregelmäßigkeiten sah man weg. So hatten die Truppen Chanzys 15 verschiedene Arten von Gewehren. Waffen und Kleider kaufte man, wo und wie man sie nur bekommen konnte. Namentlich waren die Engländer und Amerikaner gegen gute Bezahlung gern gefällig. Aber zuweilen verkauften sie auch solche Sachen, die nicht hielten, was sie versprachen, z. B. Schuhe, deren Sohlen nur wie Leder aussahen, es aber nicht waren. Auch im kältesten Winter mußten viele Soldaten mit Leinwandhosen und Leinwandblusen zufrieden sein. Die Tuchmäntel mußten dann viel Elend zudecken. Reichlich dagegen war die Versorgung mit Lebensmitteln und Munition. Auch in der Herstellung der Geschütze wurde Außerordentliches geleistet. Am 4. September waren nur noch 6 Batterien vorhanden; beim Abschluß des Waffenstillstandes dagegen 231 Batterien mit 1348 Geschützen! Das alles war die Arbeit Gambettas und seiner Leute. Seine wesentlichste Hilfe war Frey einet, der aber ebenso
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