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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 257

1910 - Düsseldorf : Bagel
257 führung verschwanden alle damaligen, so unendlich verschiedenen Münzen. An die Stelle der verwickelten Berechnung ihrer Werte kam mit dem Gesetz der Zehnteilung der einfache Pfennig wieder zu seinem Recht und alle seine Abarten, wie der große Pfennig (Groschen), der silberne Joachimstaler-Pfennig (Taler), dergüldenepfennig (Gulden) verloren ihre Gültigkeit. 100 Pfennige wurden eine Mark. Die eigentliche Einheitsmünze aber wurden 1000 Pfennige oder eine Krone. Sie wurde in Gold geprägt und Goldwährung die zu Recht bestehende. Silbermünzen und Nickelmünzen behielten selbstverständlich ihren im Gepräge angegebenen Wert, sind aber Scheidemünzen und brauchen nicht in größeren Beträgen angenommen zu werden. Den einzelnen Staaten wurde das Zugeständnis gemacht, auf Münzen, die den Wert einer Mark übersteigen, das Bild des jeweiligen Herrschers anzubringen. Es war eine Bestimmung, die nach der Ansicht Treitschkes so recht den wirklichen Verhältnissen entspräche. Auf der einen Seite der Reichsadler und auf der ändern der Bundesfürst, ein Ausdruck der nationalen Einheit auf der Grundlage des Bundesstaates. Auch auf ändern wirtschaftlichen Gebieten ist der Segen der fortschreitenden Einigung unverkennbar; so auf dem des Post- und Telegraphenwesens. Nur Bayern und Württemberg behielten hier ihre „Reservatrechte“, folgten aber im wesentlichen doch den großen Fortschritten, die der preußischen Verwaltung und besonders der Tätigkeit des Generalpostmeisters v. Stephan zu danken sind. Seit 1871 haben wir eine Kaiserlich deutsche Reichspost, welche die Briefe durch das ganze Reich und auch durch Oesterreich für 10 Pfennig befördert; ebenso besorgt sie auch seit 1873 Pakete von 5 kg für 50 Pfennig. Schon 1870 führte v. Stephan die 5 Pfennig-Postkarte ein. Seine größte Ruhmestat aber ist die 1878 erfolgte Stiftung des Weltpostvereins, der Briefe durch die ganze Welt für den einheitlichen Satz von 20 Pfennig verschickt. Sonst gab es dafür 65 verschiedene Portosätze. Auf die Verbindung der Post mit der Telegraphenver-waltung, auf die Ausdehnung ihrer Tätigkeit über das flache Land, auf die Uebernahme unendlich vieler verwandter Arbeiten im Dienste der Sozialreform u. a. sei hier nur andeutungsweise hingewiesen. Zweifellos ist, daß die Post nicht bloß den Finanzen Rothert, Vaterländische Geschichte. 17
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