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1. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 33

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
33 Truppen mehr über den Rhein kommen lassen. Darauf antwortete Ariovist: Er sei nicht aus eigenem Antrieb über den Rhein gezogen, sonvern aus Einladung und Bitte der Gallier; nicht ohne Hoffnung aus große Belohnungen habe er Heimath und Verwandtschaft verlassen; die Wohnsitze, die er innehabe, seien ihm von den Galliern selbst eingeräumt, die Geißeln freiwillig gestellt worden. Abgaben ziebe er nach Kriegsrecht, wie tne Sieger sie den Besiegten aufzulegen pflegten. Nicht er habe mit den Galliern, sondern die Gallier mit ihm Krieg angefangen, ■alle Gemeinden seien wider ihn in's Feld gezogen, aber ihre ganze Heeresmacht in der Schlacht überwunden worden. Wollten sie den Versuch wiederboleu, so sei er abermals zum Kamps bereit, wollten sie aber Frieden halten, so sollten sie sich auch nicht t>em Tribut entziehen, den sie bis zur Stunde aus freiem Willen entrichtet hätten. Die Freundschaft des römischen Volkes müsse ihm zur Ehre und zum Schutze, nicht zum Schaden gereichen, sonst würde er ebenso gern auf dieselbe verzichten, als er sich um dieselbe beworben habe. Seine Landsleute ziehe er nicht herüber, um gegen die Gallier zu kämpsen, sondern zu seiner eigenen Sicherheit. Er sei früher in das gallische Land gekommen, als die Römer. Was Casar für ein Recht habe, in sein Gallien zu kommen, da er (Ariovist) doch nicht die Grenzen der römischen Provinz überschritten hätte? Und was die Freundschaft der Aediter mit dem römischen Volke betreffe, so sei er kein solcher Barbar, nicht so nnkuudig der Ereignisse, daß er nicht wissen sollte, wie weder die Aedner den Römern in ihren Kriegen mit den Allobrogern beigestanden, noch die Römer den Aeduern in ihren Kämpfen mit den Sequanern. Er müsse argwöhnen, Cäsar's Freundschaft gegen ihn sei erheuchelt, und er habe sein Heer nur darum herbeigeführt, tun ibn zu unterdrücken. Zöge der römische Feldherr nicht ab, so würde er denselben als Feind betrachten, und er wisse recht gut, daß er sich durch dessen Ermordung den Dank des Senats und der vornehmsten Männer verdienen würde." Trotz dieses drohenden Winkes verwarf 3
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