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1. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 12

1885 - Wiesbaden : Bergmann
Land und £eufc- 511 Hause gelassen. Das gäbe mit Weibern und Kindern eine Gesamtsumme von 81)0 000—1000 000 Köpfen. Freilich scheint Cäsar unter den „Sueven" den allergrößten Teil sämtlicher Germanen zu verstehen. Etwas Sicheres wird sich darüber schwerlich ermitteln lassen. Die Körperbeschassenheit der Germanen wird von allen Schriftstellern übereinstimmend als durch Größe des Wuchses und Kraft der Glieder in ungewöhnlichem Maße hervorragend geschildert. „Riesen an Mut und an Gestalt" ueunt sie Pomponius Mela. Strabo sagt: sie seien zwar den Galliern an Gestalt und Lebensart ähnlich, überträfen sie aber durch größere Wildheit, höheren Wuchs und ausgeprägtere Bloudheit der Haare. Noch mehr überragten die Germanen an Körpergröße die Römer. „Staunend betrachten wir sie", sagt Taeitus. Als der römische Feldherr Marius zuerst mit den Cim-bern und Teutonen zusammentraf, glaubte er, bevor er eine Schlacht wagte, erst seine Soldaten von den Wüllen seines befestigten Lagers ans an den Anblick der Riesenleiber und an das betäubende Kriegsgeschrei dieser Nordlandsrecken gewöhnen zu müssen. Der trotzige Blick des blauäugigen Germanen war ein Schrecken seiner Feinde. Eine Körperlänge von 6—7 Fuß war bei den Germanen nichts Seltenes. Ihre Muskelkraft war eine ungeheure. Die Cimbern und Teutonen rissen Baumstämme aus der Erde und schlenderten Fels-stücke gegen die von den Römern über die Etsch erbaute Brücke. Durch Baden in den Flüssen härteten sie ihre Riesenleiber noch mehr ab.*) Frost und Hunger ertrugen sie leicht, weniger leicht Durst und Hitze. Ebenso waren sie niehi; furchtbar im ersten Ansturm, als ausdauernd im zähen Kampfe oder in den Anstrengungen des Marsches. Woher der Gesamtname „Germanen" stamme, ist ungewiß. Die gewöhnlichste Ansicht ist die, daß die Römer zuerst diesen Namen gebraucht, weil sie die Stämme jenseits des Rheins für Blutsverwandte der Gallier gehalten (das Wort germanus hat diese Bedeutung). Daß unsere Altvordern selbst einen solchen gemeinsamen Namen sich beigelegt haben sollten, ist darum weniger wahrscheinlich, weil das Ge sühl einer Zusammengehörigkeit aller germanischen Stämme damals *) Wenn Tacitus von mannen Bädern spricht, welche die Germanen gleich am Morgen nähmen, so fügt er sogleich hinzu- „lueil bei ihnen der Winter sehr lang ist." Also waren diese mannen Bäder auf die rauhere Jahreszeit beschränkt. Ebenso mar es nur ein Ansnahmesall, menn die von Anstrengungen ermüdeten, von der Kälte der Alpen, die sie überschritten hatten, angegriffenen Teutonen in den warmen Wässern von Au; sich gütlich thaten, wie Plutarch erzählt.
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