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1. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 34

1885 - Wiesbaden : Bergmann
34 Kriegführung und Bewaffnung. gängern zusammengesetzte Elitetruppe des Ariovist belief sich aus 12 000 Mann, was auf eine Gesamtstärke seines Heeres von mindestens 100 000 Mann schließen läßt; so viel gaben auch wirklich die von Ariovist unterjochten Aedner dem Cäsar an. Ein einziger Stamm, der als Hilsstruppe zum Ariovist stieß, brachte ihm 24 000 Mann zu' Die Hauptstürke des germanischen Heeres lag im Fußvolke. Doch genoß auch die Reiterei der Germanen einen hohen Ruf; obschon ihre Pserde unansehnlich und ste selbst jener Reiterkünste, mit welchen die Römer zu prunken pslegten, unkundig waren, so wußten sie doch Massenbewegungen zu Pferde, namentlich Schwenkungen, mit großer Sicherheit auszuführen. Der einzelne Mann aber war ein um so besserer Reiter, als er ohne Sattel und Bügel zu Pserde saß, welche Hilfsmittel er, als bloß für schlechte Reiter tauglich, verschmähte. Eben dieses sattel- und bügellose Reiten, dazu die Kleinheit der Pserde, machte es dem deutschen Reiter möglich, mitten im Gesecht rasch abzuspringen, gegen den feindlichen Reiter anzulaufen, dessen Pferd mit dem kurzen <^pieß von unten her zu durchstoßen und dann ebenso rasch' wieder das eigene Pferd, das inzwischen ruhig stehen ae-blieben, zu besteigen. Eine ganz besonders wirksame Kampfesweise der Germaueu, die sowohl Cäsar als Tacitus erwähnt, die sogar von ersterem, dem vielerfahrenen Feldherrn, nachgeahmt ward, war solgende: Eine gleiche Anzahl von Reitern und Fußgängern kämpfte dergestalt verbunden, daß sie sich gegenseitig unterstützten: die Reiter zogen sich nötigenfalls auf das Fußvolk zurück; die Fußgänger wieder drangen, an dein Mähnen der Pferde sich festhaltend, zugleich mit den Reitern vor; mußten beide weichen, so nahm der Reiter den Fußgänger mit auf sein Pferd und brachte ihn so in Sicherheit. Solche Plänklergefechte gingen gewöhnlich der eigentlichen Schlacht voraus; sie dienten dazu, den Feind zu beunruhigen und womöglich in Unordnung zu bringen. Zu diesem leichten Fußdienst wurden die Gewandtesten aus der jüngeren Mannschaft erlesen, und zwar geschah dies (wie wenigstens Cäsar behauptet) so, daß jeder Reiter den Fußgänger, der ihm zur Seite fechten sollte, selbst auslas, wahrscheinlich, um einen desto größeren gegenseitigen Wetteifer zu Schutz und Trutz hervorzurufen. Nach des Tacitus Angabe stellte jeder Gau zu einer solchen Elitetruppe 100 Mann, was, wenn man auf deu Gau 1000 Krieger rechnet (wie bei den Sueben), ein Zehntel der ganzen Mannschaft ausmachen würde. Von eben dieser Zehnzahl erhielten, wie Tacitus bemerkt, die Elite-
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