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1. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 44

1885 - Wiesbaden : Bergmann
4^______________ Die Völkerwanderung. dehnung des römischen Gebiets machte dessen Verteidigung gegen An griffe von außen immer schwieriger. Dazu kamen fast nnausaeseltte innere Wirren. Seit etwa 200 n. Chr. war die Herrschaft im römischen R et che fortwährend ein Gegenstand bald offener Kämpfe zwischen Kaisern und Gegenkaisern, bald geheimer Intriguen am Hofe und gewalttätiger Erhebungen in dem einen oder dem andern Heere^-körper Die Verlegung der Residenz nach Byzanz oder Konstantinopel Ultra) Konstantin den Großen, 33o) rückte den Schwerpunkt des Reichs nach den Osten hin, schwächte dadurch aber die Westhälfte, und die nach Konstantins Tode von neuem beginnenden Teilungen zwischen mehreren Kaisern schädigten die Widerstandskraft des einen wie des anderen Reichsteiles. Anfangs gelingt es noch einzelnen römischen Kaisern, die hereinbrechende Völkerflut entweder mit Waffengewalt oder durch friedliche Unterhandlungen von den Grenzen des Reichs abzuhalten. Allmählich müssen sie sich dazu bequemen, den „Barbaren" Sitze auf römischem Boden einzuräumen. Auch finden sie es bald vorteilhaft, germanische Stämme alv „Bundesgenossen" auszunehmen und ihnen in dieser Eigenschaft Land anzuweisen. Freilich wird damit je länger je mehr das Reich in die Hand dieser „Barbaren" gegeben, welche heute als Verteidiger, morgen als Feinde desselben austreten, oder deren Häuptlinge als Heerführer nnb Statthalter der Kaiser eine gefährliche Macht erlangen. Das römische Ostreich überdauert, wenn auch nicht ungeschädigt, alle diese Stürme. Das Westreich geht daran zu Grunde. Was die folgen dieser ungeheuren Revolution in den gesamten Verhältnissen der europäischen Völker für letztere selbst betrifft, so verlieren sich die ostgermanischen Stämme ohne bleibende Spur in den Bevölkerungen, die sie eilte Zeitlang beherrschten- von den westlichen dagegen gehen zwei wichtige Staatenbildungen aus: das angelsächsische Reich in Britannien und das fränkische in Gallien, beide von bleibender Dauer, jenes der Ausgangspunkt für das englische, dieses der für das deutsche und das französische Reich. ^o viel int allgemeinen über Verlaus und Endergebnis der Völkerwanderung; nun einiges Nähere über deren einzelne Hanptftadien! *) *) Entsprechend dem Plane dieses Buches, welches, um nicht die Aufmerksamteil der Leser zu zersplittern und ihr Gedächtnis mit zu vielem Geschichtsstoff zu überladen, sich auf das für die Kenntnis und das Verständnis der deutschen Geschichte Wichtigste beschränken will, werden die Wander- und Eroberungszüge der andern germanischen Stämme kürzer, die der Franken dagegen eingehender geschildert werden.
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