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1. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 100

1885 - Wiesbaden : Bergmann
\ 00 Karls des Großen Fürsorge für Wissenschaft, Bildung, Kunst. d-en nannten ihn Mette."Anch Orgeln führte Karl in den größeren Kirchen ein. Für die Pflege der B aukunst gab Karl einen kräftigen Anstoß durch manche von ihm selbst errichtete Pracht- und geschmackvolle «anten, die Paläste (Pfalzen) zu Ingelheim, Nymwegen, Tribnr, den Dom zu Aachen, die Kirche zu Michelstadt. Als Muster dienten ihm italienische Santen, besonders der prächtige Palast des Gothenkönigs Theodorich zu Ravenna. Von dort bezog er auch Säulen und Ornamente, Baumeister und Werkleute. Der Palast zu Ingelheim ruhte auf hundert Läulen von Marmor und Granit. Der Dom zu Aachen bildete ein Achteck nach dem Muster der Kirche San Vitale in Ravenna. In der Kirche zu Ingelheim waren an den Thüren Szenen ans dem Alten und Neuen Testamente angebracht, auch soll darin die ganze heilige Geschichte von Adam bis auf Christi Himmelfahrt abgebildet gewesen sein, ebenso wie im Palaste daselbst die Weltgeschichte von Ninus an bis auf Karl den Großen. Auf die sittliche Bildung seines Volkes suchte Karl zu wirken teils durch Ermahnungen, teils durch Verbote. In einem Kapituliere von 802 verbreitet er sich ausführlich über die Lebensweise der Welt-nnd Klostergeistlichkeit. Den letzteren legt er strenge Jnnehaltung der Ordensregeln ans Herz; Bischöfe und Äbte mahnt er, der Jagdpassion zu entsagen, sämtliche Geistliche aber, kein Ärgernis in ihrem Hause zu geben. Wider die Sittlichkeitsvergehen erläßt er strenge Verbote, ebenso wider das Vagabunden- und Räuberwesen und gegen die Trunksucht. Dagegen empfiehlt er Weltlichen wie Geistlicher: die Übung der alten germanischen Tugend der Gastlichkeit gegen Fremde. Gewissen Arten des Aberglaubens, die sehr herrschend sein mochten (z. B. dem Wettermachen), tritt er entschieden entgegen, noch mehr den „heidnischen Gebräuchen" der „Totenopfer, Weissagungen, Zaubereien." Ebenso warnt er vor den, aus der Römerzeit überkommenen, Gauklern und Possenreißern. Genug, es giebt kaum eine Seite des sittlichen, häuslichen, religiösen Lebens, welche Karl nicht durch seine Anordnungen zu treffen, in die er nicht mahnend, belehrend, ge- oder verbietend einzugreifen versucht hätte. *) Nach anderen käme das Wort Mette von caiitilena matutina. Früh-gesang.
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