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1. Von der Entstehung eines selbständigen deutschen Reichs bis zu Karl V. 843 - 1519 - S. 51

1885 - Wiesbaden : Bergmann
Deutsches Königtum und römisches Kaisertum. 51 der deutschen Könige in bezug auf deren Stellung zu Rom triumphiert hatten, auch immer entschiedener in die innern Angelegenheiten der deutschen Kirche. Jnnoeenz Iii. weihte (1184) einen Erzbischof von Trier gegen Kaiser Friedrichs I. Willen. Ebenda ward (1208) auf Kaiser Ottos Iv. Rat Theodorich zum Erzbischof erwählt; der Adel des Landes erkannte ihn als feinen Herrn an, der Kaiser erteilte ihm die Lehen; allein auf „Befehl" des Papstes mußte das Kapitel einen andern wühlen. So gänzlich hatte sich das Verhältnis der deutschen Kirche und des deutschen Reichs zu Rom binnen wenigen Jahrzehnten verändert. Siebentes Kapitel Deutsches Königtum und römisches Kaisertum. ^§§ir sind gewohnt, die römische Kaiserkrone als einen verschönernden Schmuck der deutschen Königskrone zu betrachten; wir freuen uus, wenn wir lesen, wie fremde Könige dem „römischen Kaiser-deutscher Nation" (so war der offizielle Titel) als ihrem Lehensherrn huldigend genaht, wie sie ihn, als das oberste Haupt der Christenheit, zum Schiedsrichter in ihren Streitigkeiten erkoren, wie sie sich vor ihm gebemütigt; wir hören gern von den „Römerfahrten" deutscher Könige, von ihrem triumphierenden Einzug in die „ewige Stadt," und wie der dreigekrönte Papst sie im Dome zu St. Peter feierlich gesalbt. Allein war denn auch der Glanz, der den römischen Kaiser umgab, gleichbedeutend mit wirklicher Macht? Und kam dieser Glanz und die ganze Kaiserpolitik der deutschen Nation zu gute?*) Was die Huldigungen fremder Herrscher betrifft, so waren diese etwas sehr Trügerisches. Wir sehen dieselben Könige von Polen *) Die Frage, ob die Verschmelzung des römischen Kaisertums mit dem deutschen Königtum für die deutsche Nation vorteilhaft oder nachteilig gewesen sei, ist Gegenstand lebhafter wissenschaftlicher Debatten unter unfern Historikern geworden, speziell unter zweien, Ficker und von Sybel. Fieser hat in den Schriften: „Das deutsche Kaisertum in seinen universalen und nationalen Beziehungen" (1862) und: „Deutsches Königtum und Kaisertum" (1863) sich für, b. Sybel in der Schrift: „Die deutsche Nation und das Kaiserreich" (1862) gegen die Kaiserpolitik ausgesprochen.
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