Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Entstehung eines selbständigen deutschen Reichs bis zu Karl V. 843 - 1519 - S. 84

1885 - Wiesbaden : Bergmann
84 Die wirtschaftliche Thäligkeit des Volkes. und Gebäcke, wo später der Zucker an seine Stelle trat. Die vielen Fasttage, welche die Kirche vorschrieb, bedingten einen starken Bedarf an Fischen und kamen somit der Fischzucht und dem Fischfänge zugute. Die allmählich zahlreicher werdenden Bierbrauereien förderten den Anbau von Gerste und Hopfen, wie der gesteigerte Bestand an Pferden den von Hafer. Daneben wurden Flachs und Lein als Material zum Spinnen und Weben, Waid zum Färben der Gewänder kultiviert. Eine Art von Dreifelderwirtschaft hatte nun Platz gegriffen; auf dem gedüngten Acker baute man erst Winter-, dann Sommerfrucht, und im folgenden Jahre ließ man das Feld als Brache liegen. Die Wiesen wurden in der Regel nur einmal gemüht, dann dem Vieh zur Weide überlassen; doch geschieht auch eines zweiten Schnittes (des Grummets) Erwähnung. An Wein hatten wohl die Klöster und die zum Teil üppigen Hofhaltungen*) einen sehr starken Verbrauch, woher es kommen mag. vaß sich der Weinbau mich in solchen Gegenden verbreitet findet, aus denen, als von Natur wenig dazu geeigneten, er sich später ganz oder doch größtenteils zurückzog, nicht bloß bei Meißen und Naumburg, sondern auch bei Wurzen, Erfurt u. s. w. Feinere Sorten wurden natürlich schon damals nur in den gesegneten Gefilden am Rhein, am Main, an der Mosel, in Schwaben gebaut. Umfänglichere Weinberge gab es namentlich bei den größeren geistlichen Stiftungen; sie wurden durch Hörige bestellt, die außerdem von ihrem eignen kleinen Besitztum ihren Herren einen Weinzehnt abliefern mußten. In der Pflege des Weinstocks, im Keltern it. s. w. befolgte man teilweise wohl schon so ziemlich dieselbe Methode, die sich von da an Jahrhunderte lang unverändert erhalten hat. Eine Folge der immer häufigern Roduugeu von Wald waren jedenfalls die erhöhten Holzpreise, und man kann daher wohl von diesen auf jene einen Rückschluß machen. Wo die Forsten herrschaftlich waren, da hatten gewöhnlich die angrenzenden Gemeinden das Recht der Weide auf den Waldblöhen und den Bezug von Wald-streu, auch wohl von Brennholz, ans den Waldungen. *) Eine zeitgenössische Aufzeichnung giebt die Speisevorräte an Ottos I. Hof folgendermaßen an l,der Zusatz „für jeden Tag" ist wohl eine starke Übertreibung): „1000 Schweine und Schafe, 10 Fuders Wein, 10 Fuder Bier, 1000 Malter Korn, 8 Rinder, außerdem eine entsprechende Masse von Hühnern, Ferkeln, Fischen, Gemüsen n. f. m.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer