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1. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 48

1886 - Wiesbaden : Bergmann
48 Der zo jährige Krieg. als namentlich in seinen Erblanden herrschte, deutete alles ans eine bevorstehende Katastrophe hin, die denn auch alsbald eintrat. Zehntes Rapitel. Der 30jährige Krieg. Den ersten Abschnitt des 30jährigen Krieges, gewissermaßen das Vorspiel zu dem gewaltigen Kampfe, der allmählich nicht bloß ganz Deutschland, sondern einen großen Teil von Europa in seine Strudel hineinzog, bildet die Empörung der Böhmen gegen Ferdinand, die Wahl Friedrichs Y. von der Pfalz znm böhmischen König, seine Niederlage am Weißen Berge bei Prag (1620), feine Ächtnng und seine Flucht uetch England zu seinem Schwieger-vater Jakob I. In dieser, zunächst freilich mehr lokalen und persönlichen Angelegenheit zeigte sich ebenso sehr die Unentschlossenheit und Uneinigkeit der Protestanten, wie der feste Zusammenhalt und das rücksichtslose Borgehen der Katholiken. Die Union ließ ihren Glaubensgenossen und Führer vollständig im Stich. Der strenglutherische Johann Georg von Sachsen trat offen auf die Seite des Kaisers und besetzte in dessen Namen die Lausitzen. Dagegen stellte die Liga ihre Heeresmacht sofort dem Kaiser znr Verfügung. Der bayrische Feldherr ~i.il (t) war es, der die Schlacht am Weißen Berge gewann und ganz Böhmen in seine Gewalt bekam. Auch erhielt der Kaiser Zuzug von seinem Better, dem König von Spanien, dessen Truppen von den Niederlanden aus in die Pfalz einrückten. Der Kaiser selbst rüstete ein starkes Heer (die Mittel dazu lieferten ihm die bedeutenden Summen, die er als Strafgelder oder durch Konfiskationen von seinen „rebellischen" Unterthanen, den Protestanten Böhmens, bezog) und stellte es unter den Befehl eines böhmischen Edelmannes von ungewöhnlichen militärischen Talenten, Albrecht von Wallenstein. Der Umstand, daß einige vereinzelte Parteigänger des unglücklichen Böhmenkönigs, wie ein Graf von Mansfeld, auf eigene Hand den Krieg fortsetzten, gab dem Kaiser erwünschten Vorwand, das südliche und mittlere Deutschland mit seinen Truppen zu überziehen und zu brandschatzen.
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