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1. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 83

1886 - Wiesbaden : Bergmann
Staates unter den ^ohenzollern. 83 Friedrich Iv. hatte einen wesentlichen Anteil an der Entscheidung der Mühldorfer Schlacht zu Gunsten Ludwigs des Bayern. Bei der Wahl Sigismunds war wieder ein Hohenzoller, Friedrich Vi., thätig. Er genoß des Kaisers besonderes Vertrauen und ward von ihm, behufs Herstellung der gestörten Ordnung in der Mark Brandenburg, 1411 zum „vollmächtigen gemeinen Verweser und obersten Hauptmann" daselbst bestellt. Die Mark Brandenburg war 1373 an das Luxemburgische Haus gelangt (s. Ii. Teil, S. 119). Als Haupt dieses Hauses und zugleich als Kaiser belehnte jetzt Sigismund (1415) Friedrich Vi. mit diesem Lande. Als „Markgras von Brandenburg" nannte sich letzterer nun Friedrich I.*) Schon als Statthalter des Kaisers hatte Friedrich schwere Kämpfe mit dem unbotmäßigen Adel der Mark, den Cuitzows, Bredows, Rochows, Arnims, Holtzendorffs, und wie sie alle hießen, zu bestehen gehabt. Unter früheren schwachen Regierungen und bei dem häufig wechselnden Besitze des Landes war dieser kleine Adel übermütig geworden; er brückte und brandschatzte Städte und Klöster, machte Raubzüge in die Nachbarländer, verweigerte dem kaiserlichen Statthalter die Huldigung. Aber dieser verfuhr ebenso klug, als kräftig. Nachdem er einen Teil des Adels im guten zur Anerkennung seiner Amtshoheit gebracht hatte, gebrauchte er wider die noch Unbotmäßigen Gewalt, brach deren Schlösser, gab sie selbst Der verdienten Strafe preis und verkündigte einen allgemeinen Landfrieden. Friedrichs I. Nachfolger regierten größtenteils in feinem Geiste. Sie pflegten im Innern die Rechtsordnung (z. B. durch Errichtung des Kammergerichts 1516) und die Bildung des Volkes (u. a. durch Gründung der Universität Frankfurt a.o. 1506); nach außen suchten sie ihren Staat zu vergrößern und schlossen deshalb Erbverträge ab mit Pommern, Jülich, mehreren schlesischen Fürsten u. s. w. Doch datiert das Aufstreben Brandenburgs zu größerer Bedeutung erst von Friedrich Wilhelm, dem „Großen Kurfürsten", der 1640 zur Regierung gelangte. Das Nebenland Brandenburgs, Preußen (das heutige Ostpreußen), das frühere Ordensland, war, wie oben erwähnt (S. 29), nachdem es 151l durch die Wahl des Albrecht von Onolzbach (Aus- *) Die Annahme, als ob die Hohenzollern die Mark Brandenburg für ein dem Kaiser Sigismund gegebenes Darlehen erhalten hätten, ist längst widerlegt (S. Droysen, „Vesch. der preußischen Politik", 1. Bd., S. 204.)
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