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1. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 95

1886 - Wiesbaden : Bergmann
Friedrich Ii. und der Großstaat Preußen. 95 Taktik, insbesondere das rasche Feuern mittelst eiserner Ladestöcke, gelernt hatte. Die Österreicher mußten weichen; Schwerin, der die Preußen kommandierte, behauptete das Schlachtfeld. Inzwischen schien sich gegen Preußen und für Österreich eine große Coalition zu bilden: England, Holland Rußland. Unter diesen Umstünden schloß Friedrich mit Frankreich einen Vertrag (am 5. Juni 1741), worin Frankreich sich verpflichtete, ihm den Besitz Schlesiens zu garantieren, einen Angriff der Russen und der Engländer auf Preußen abzuwenden, den Kurfürst vou Bayern gegen Österreich zu unterstützen, wogegen Friedrich sich anheischig machte, diesem letzteren die Stimme zur Kaiserwahl zu verschaffen. Damit nahm der Krieg größere Verhältnisse an; zu dem preußischen Krieg in Schlesien kam der „Erbfolgekrieg" um die österreichischen Staaten überhaupt, in welchen zuerst Bayern, später auch Sachsen und als Bundesgenosse beider gegen Österreich Frankreich eintraten. Im Juli 1741 rückten die Bayern gegen die österreichische Grenze; die Franzosen überschritten den Rhein und drangen teils gegen Hannover (welches seit der Erhebung der hannoverischen Dynastie auf den englischen Throu, 1714, ein Rebenlaud Englands war), teils gegen Böhmen vor. Nunmehr begann man in Wien sich entgegenkommend zu zeigen. Friedrich seinerseits glaubte Grund zu dem Argwohn zu haben, daß Frankreich zu Gunsten seiner beiden anderen deutschen Verbündeten ihn um ein Stück von Schlesien verkürzen, überhaupt diese auf seine Kosten vergrößern wolle. Auch wünschte er nicht eine Verkleinerung oder Schwächung Österreichs zu Gunsten Frankreichs. Daher ging er auf Verhandlungen mit Wien ein (das Abkommen von Klein-fchnellendorf vom 9. Oktober 1741), indem er — gegen die Zusicherung einer Abtretung Riederschlesiens mit Reiße an ihn in einem künftigen Frieden Einstellung der Feindseligkeiten gegen Österreich versprach, um diesem freiere Hand gegen seine anderen Feinde zu lassen. Weil jedoch der König mit Frankreich nicht sofort brechen wollte, hatte er strenge Geheimhaltung des Aokommens zur Bedingung gemacht. Diese Bedingung ward österreichischeres verletzt, absichtlich, wie es scheint, um Preußen mit Frankreich zu verfeinden. Darauf trat Friedrich in engere Verbindung mit den drei gegen Österreich verbündeten Staaten und setzte die Wahl des Kurfürsten Karl Albert von Bayern zum deutschen Kaiser — als Karl Vii. — glücklich durch. Run rückten Bayern, Franzosen, Sachsen in Böhmen ein. Prag wurde genommen. Karl Albert ließ sich als „König von Böhmen" ausrufen.
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