Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 151

1886 - Wiesbaden : Bergmann
Napoleon und Deutschland. 151 Breisgau ab und erhielt dafür Salzburg und Berchtesgaden; es verlor dabei 1140 Quadratmeilen mit 2 800 000 Einwohnern. Napoleon verteilte diese Beute unter seine drei süddeutschen Verbündeten. Die Fürsten von Bayern und Württemberg erhielten den Königstitel, doch ohne daß sie aufhörten, Glieder des Reiches zu sein. Letzteres ward übrigens in dem Friedensinstrumente nicht mehr als „Reich", sondern nur noch als „deutscher Bund" (confederation germanique) bezeichnet. Schon am 15. Dez. hatte auch Haugwitz mit Talleyrand einen Vertrag verabredet, fräst dessen Preußen Ansbach, Bayreuth, Neuenburg, Cleve und Wesel abtreten, dafür aber Hannover als Eigentum erhalten sollte. In Berlin war man darüber bestürzt. Mau sandte Haugwitz nach Paris, um bessere Bedingungen zu erlangen. Allein der Pariser Vertrag vom 15. Febr. 1806 war noch ungünstiger, denn danach sollte Preußen auch noch seine Häfen den englischen Waren verschließen. Haugwitz brachte von Paris den Eindruck mit: „Napoleon wolle den Krieg mit Preußen, und derselbe sei unabwendbar." Noch vorher vollendete sich das Schicksal des Deutschen Reichs. Am 17. Juli 180(3 unterzeichneten sechzehn süd- und westdeutsche Fürsten, die zusammen über ein Gebiet von 2400 Quadratmeilen und 8 Mill. Einwohner verfügten, eine ihnen von Napoleon kurzer Hand diktierte Urkunde, die Rheinbundsakte. Darin sagten sie sich förmlich vom Reiche los und traten in einen besondern Bund unter dem Protektorat (der Schutzhoheit) des Kaisers der Franzosen. Sie schlossen ein Schutz- und Trutzbündnis mit Frankreich und stellten ihre Truppen dem Kaiser Napoleon für alle Fülle eines Krieges zur Verfügung. Die Aufnahme noch anderer deutscher Fürsten in den Bund blieb vorbehalten. Am 1. August richtete Napoleon eine Note an den deutschen Reichstag, worin er sagte: „die Rheinbundsfürsten hätten aufgehört, Stünde des Reichs zu sein; er selbst erkenne die Existenz des „deutschen Bundes" nicht länger an; er habe den Titel eines „Protektors des Rheinbundes" nur in der friedlichen Absicht angenommen, „damit seine Vermittelung zwischen den Starken und den Schwachen jedem Streit vorbeuge;" nachdem er so für die Ruhe Europas und insbesondere Deutschlands, soviel an ihm sei, gesorgt habe, hoffe er, die französischen Armeen würden „zum letztenmal den Rhein überschritten haben". Der Kaiser erklärte, „er werde die Grenzen Frankreichs niemals jenseits des Rheins ausdehnen." Am gleichen Tage gaben die Gesandten der sechzehn Fürsten im
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer