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1. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 217

1886 - Wiesbaden : Bergmann
Abermaliges Scheitern aller nationalen Hoffnungen. 217 um sie jenem Drucke zu entziehen. Dem widersetzte sich die Versammlung und saßte den sog. „Steuerverweigerungsbeschluß". Daraus erfolgte bald ihre Auslösung und die Oktroyieruug der Verfassung vom 4. Dezember 1848. In Österreich regten sich neben den unruhigen Elementen der Hauptstadt auch die gegen die deutsche Regierung des Gesamtstaates feindseligen Nationalitäten. Die Italiener wollten, von Österreich getrennt, mit ihren Landsleuten einen nationalen Staat bilden. In Prag rebellierten die Tschechen, nachdem daselbst ein großer „Slawenkongreß" abgehalten worden war. Die Ungarn strebten ebenfalls nach möglichster Unabhängigkeit. Die Waffen mußten entscheiden. Fürst Windisch-grätz zwang Prag zur Übergabe; Radetzky besiegte wiederholt die Lombarden und die mit ihnen verbündeten Sardinier, und zwang letztere zum Frieden, erstere zur Unterwerfung; nur die Ungarn konnten erst mit russischer Hilfe bezwungen werden. Wien selbst war eine Zeit lang in vollem Ausstand („Oktoberrevolution") und mußte förmlich belagert und erobert werden. Daraus saud eine Verlegung des Reichstages nach der kleinen mährischen Stadt Kremsier statt. Dort tagte derselbe noch bis Anfang Mürz 1849; dann ward er ausgelöst und gleichfalls eine Verfassung oftroiert (vom 4. März 1849). Zuvor hatte Kaiserferdinand zu Gunstenseines Neffen Franz Joseph abgedankt. In den kleineren deutschen Staaten fanden tm Laufe des Jahres 1848 einzelne Ruhestörungen statt, die leicht unterdrückt wurden. Die während dieser Zeit einberufenen Landtage hatten meist einen stark demokratischen Charakter, dessen Stempel dann wohl auch die mit ihnen vereinbarten Verfassungen trugen. Republikanische Aufstandsversuche-waren (vom südlichen Baden ans), zweimal, im Frühjahr von Hecker und Struwe, im Herbst von Strnwe allein unternommen worden, beide Male ohne Erfolg. Achtes Kapitel Abermaliges Scheitern aller nationalen Hoffnungen. c^öuig Friedrich Wilhelm Iv. lehnte die vom Parlamente ihm angetragene Kaiserkrone sowie seine Zustimmung zu der in Frankfurt beschlossenen Reichsverfafstmg ab. Die preußische Regierung forderte (am 28. April) das Parlament auf, über Abänderungen dieser letzteren sich mit ihr und den anderen Regierungen zu verständigen.
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