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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 115

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 115 — Attila aber drang über den Po auf Rom vor. Die bedrohte Stadt wurde durch den großen Papst Leo I. gerettet, der dem Eroberer entgegenzog und ihn durch seine Ehrfurcht einflößende Erscheinung und Beredsamkeit zur Umkehr bestimmte. Kurz nach seiner Rückkehr nach Pannonien starb Attila eines plötzlichen Todes (453), und während des Streites seiner Söhne um die Herrschaft löste sich das Hunnenreich auf. § 47. Untergang des abendländischen Reiches. (476.) Nachdem im Jahre 450 die deutschen Angeln und Sachsen, die von den Briten zum Schutze gegen die Pikten und Skoten herbeigerufen worden waren, unter den Brüdern Heng ist und Horsa in Britannien die sieben verbündeten angelsächsischen Königreiche gegründet hatten, bestand das abendländische Reich nur noch aus Italien. Über dieses Land herrschten nach dem Tode des Honorius (423) innerhalb 53 Jahren noch zehn Kaiser. Valentinian Hl, des Honorius Nachfolger, ein feiger, untätiger, ganz in Ausschweifungen versunkener Regent, ermordete mit eigener Hand den Retter des Abendlandes, den tapfern Astius (454); er selbst wurde im folgenden Jahre ein Opfer der Rache des Senators Petronins Maximus, der sich des Thrones bemächtigte und die Witwe des ermordeten Kaisers, Eudoxia, zwang, sich mit ihm zu vermählen. Nachdem sich diese von der Teilnahme des Maximus an der Ermordung ihres Gemahls überzeugt hatte, rief sie aus Rachsucht heimlich den Vandalenkönig Geiserich aus Afrika herüber nach Italien. Maximus, der entfliehen wollte, wurde vom Volke gesteinigt, und Geiserich zog in das zitternde Rom ein (455). Die Stadt blieb zwar auf die Fürbitte des Papstes Leo von Feuer und Schwert verschont, wurde aber 14 Tage lang von den wilden Vandalen mit einer Wut geplündert, die ihren Namen zur Bezeichnung roher Zerstörungslust sprichwörtlich gemacht hat. Mit reicher Beute, darunter die bedeutendsten Kunstschätze Roms, und einer Menge Gefangener, unter ihnen auch Eudoxia, kehrte Geiserich nach Afrika zurück. Von den acht noch folgenden Kaisern wurden die meisten durch durch den (Sueben Ricimer, der sich der höchsten Gewalt bemächtigt hatte, ein- und abgesetzt. Der letzte weströmische Kaiser war Ro mulus Augustulus, den sein Vater, der Feldherr Orestes, auf den Thron erhoben hatte. Von diesem forderten die deutschen Hilfstruppen, die unter dem Namen von Verbündeten die eigentliche Kriegsmacht des Reiches bildeten, den dritten Teil aller italienischen Ländereien und Erhöhung ihres Soldes; da diese Forderung zurückgewiesen wurde, zwang Odoaker, ein Fürst der Heruler und Rugier, nachdem Orestes erschlagen worden, den jungen Kaiser zur Abdankung und wies ihm die Villa des Lucullus an der Bucht von Bajä in Kampanien zum Aufenthaltsorte an. Odoaker 8*
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