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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 170

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 170 — Markgrafen Bonifatius von Montferrat einen neuen Kreuzzug; doch bewog sie der greife Doge von Venedig. Dandolo. ihre Waffen zunächst gegen das griechische Kaiserreich zu wenden, das eben durch einen Streit unter den Gliedern des Kaiserhauses zerrissen und geschwächt war. Konstantinopel wurde eingenommen und geplündert, der Kaiserthron gestürzt und aus den Trümmern des griechischen Reiches ein lateinisches Kaisertum mit der Hauptstadt Konstantinopel unter dem Grasen Balduin von Flandern errichtet (1204), das nach siebenundfünfzigjährigem Bestände dem neuhergestellten griechischen Reiche wieder weichen mußte. Der eigentliche Zweck des Kreuzzuges wurde von den Gründern des lateinischen Kaisertums nicht weiter verfolgt. — Eine eigentümliche Erscheinung war der im Jahre 1212 von Deutschland und Frankreich ausgehende Kinderkreuzzug. Eine Schar von 50 000 Kindern, veranlaßt durch einen französischen Hirtenknaben, der himmlische Erscheinungen vorgab, nahm das Kreuz und dachte allen Ernste^, Jerusalem zu erobern. Das Los dieser armen Geschöpse war ein höchst trauriges: die meisten fielen Sklavenhändlern in die Hände; die übrigen erlagen dem Hunger und den Anstrengungen. — Erfolglos blieb auch der Kreuzzug des Königs Andreas Ii. von Ungarn (1217). Ohne vor Jerusalem gezogen zu sein, kehrte er entmutigt in seine Heimat zurück. § 67. .Friedrich Ii. (1215—1250.) Friedrich Ii. hatte manche körperliche und geistige Eigenschaft mit Barbarossa gemein. Ein Bild von Kraft und Männlichkeit, mit ritterlichem Sinn ausgestattet, dabei hochbegabt, der Dichtung, der Kunst und den Wissenschaften ergeben, mit klarem Blick für alle Verhältnisse und großer staats-männifcher Begabung ausgestattet, ragt er weit über alle Fürsten des Mittelalters hinaus. 1. Der Kreuzzug Friedrichs Ii. (1228—1229). Schon bei seiner Krönung zu Aachen hatte sich Friedrich zu einem Kreuzzuge verpflichtet; ba es ihm aber vor allem darum zu tun war, fein kaiserliches Ansehen in Deutschland und der Lombardei aufrecht zu erhalten und feine sizilifchen Staaten zu heben, schob er, der wiederholten päpstlichen Ermahnung ungeachtet, die Erfüllung feines Gelübdes von Jahr zu Jahr auf. Um feinen Eifer zu spornen, vermittelte der Papst Honoriu s Iii., Innocenz' Iii. Nachfolger, aus besten Hänben er im Jahre 1220 die Kaiserkrone empfangen, im Jahre 1225 die Vermählung Friedrichs mit Jolanthe, der Tochter und Erbin des Titularkönigs von Jerusalem, Johann von Brienne. Friedrich verpflichtete sich nunmehr eidlich, den Kreuzzug bei Strafe der Exkommunikation im Unterlassungsfälle innerhalb zweier Jahre anzutreten. In der Tat schiffte er sich im September 1227 zu Brinbisi nach dem Heiligen Laube ein; kurz nach der Abfahrt brach eine Seuche im Pilgerheer aus,
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