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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 184

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 184 — in der Mitte des 13. Jahrhunderts in seiner schönsten Blüte. In Nordsrankreich war die gotische Bauweise aufgekommen und hatte herrliche Blüten kirchlicher Kunst entfaltet. Doch stehen diesen Werken die deutschen Schöpfungen keineswegs nach. Die Krone dieser bewunderungswürdigen Werke der mittelalterlichen Baukunst ist der Dom zu Köln, der im Jahre 1248 unter dem Erzbischof Konrad von Hoch staden begonnen wurde, und nach zwei-hundertfünzigjähriger Arbeit unvollendet blieb. Erst in diesem Jahrhundert wurde der Weiterbau wieder in Angriff genommen und das herrliche Werk im Jahre 1880 vollendet. Ihm reiht sich zunächst das Straßburger Münster an, das im Jahre 1277 durch Erwin von Steinbach (im Badischen) angelegt und im Jahre 1439 durch Johann Hültz von Köln vollendet wurde. Erwähnung verdienen ferner die herrliche Stephanskirche zu Wien und die ehrwürdigen Dome zu Freiburg (im Breisgau), Ulm und Regensburg Auch im Auslande errichtete die deutsche Genossenschaft der „Maurer" bewunderungswürdige Prachtbauten. Auch auf weltliche Bauten, auf die Zunft- und Rathäuser wurde die gotische Bauweise angewandt, und schuf, wie in Braunschweig und Lübeck, herrliche Kunstdenkmäler. Die Bildhauerei und Malerei fand in der Ausschmückung der Kirchen und Kapellen Anwendung und Ausbildung. Die eigentlichen Wissenschaften wurden im Mittelalter fast ausschließlich in den Klöstern gepflegt; außerhalb derselben beschränken sich die Kenntnisse, die Geistlichkeit ausgenommen, auf das Allernotwendigste, und wer schreiben konnte, galt schon für einen Gelehrten. Erst nach der Erfindung der Buchdruckerkunst wurde die wissenschaftliche Bilduug allgemeiner; doch trugen zu ihrer Verbreitung schon früher die Universitäten bei (die bedeutendsten zu Bologna, Salerno und Paris; in Deutschland die erste in Prag, 1348 von Karl Iv. gestiftet). Soviel auch die Kirche für Schulen und Volksbildung tat, war der Volksunterricht begreiflicherweise doch noch mangelhaft. Die Philosophie empfing reiche Förderung durch die Kenntnis arabischer Übersetzung mehrerer Schriften des Aristoteles und fand durch Gelehrte wie Anselm von Canterbury, Albertus Magnus und Thomas von Aquin, eifrige Pflege. Unter den Geschichtschreibern verdient Otto von Freising genannt zu werden, der eine Geschichte der Taten Barbarossas schrieb. 5. Gerichtswesen. — Die Femgerichte. Aus dem Ende der Hohenstaufenzeit besitzen wir zwei Rechtsbücher, aus welchen wir die Rechtspflege des Mittelalters kennen lernen: den mehr im Norden verbreiteten Sachsenspiegel und den Schwabenspiegel. Der mangelhafte Zustand der Gerechtigkeitspflege und die Schwierigkeit, bei dem immer mehr überhandnehmenden Faustrechte die richterlichen Entscheidungen zur Vollstreckung zu bringen, gaben in der Zeit des Faustrechts Veranlassung zur Einführung der sog. Femgerichte — auch heimliche oder Freigerichte genannt ,
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