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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 196

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 196 — Parricida — der Verwandtenmörder), der ihm Rache geschworen hatte, weil er ihm sein väterliches Erbe vorenthielt, und mehreren schweizerischen Edelleuten (Walther von Eschenbach, Rudolf von Palm, Rudolf von Wart und Konrad von Tegernfeld) bei W indisch an den Ufern der Reuß überfallen und ermordet (1. Mai 1308). Nach geschehener Tat raubte die Angst des Verbrechens den Mördern die Besinnung, so daß sie gar keine Versuche machten, die Früchte desselben zu benutzen. Johann eilte auf dem Rosse des erschlagenen Königs davon und entkam im Mönchsgewande nach Italien, wo er verschollen ist. Auch die andern retteten ihr Leben durch die Flucht; nur Rudolf von Wart büßte die Teilnahme an dem Königsmorde mit dem Tode auf dem Hochgerichte. An der Stelle, wo die blutige Tat geschehen, ließen des Königs Witwe Elisabeth und seine Tochter Agnes, die verwitwete Königin von Ungarn, die in Albrecht den zärtlichsten Gatten und Vater beweinten, das Kloster Königsfelden erbauen, in welchem Agnes ihre übrigen Tage (sie starb erst 1364), hochverehrt im ganzen Lande, unter Gebet und Andachtsübuugen hinbrachte. 4. Nach Albrechts Ermordung wählten die Fürsten Heinrich Vii. von Luxemburg (1308—1313), einen tapfern Fürsten von ritterlichem Sinne, der den schweizerischen Waldstätten ihre Reichsunmittelbarkeit urkundlich bestätigte. In Sprache und Sitte erschien der König, der seine Erziehung in Frankreich genossen hatte, fast wie ein Fremder. Durch die Vermählung seines Sohnes Johann mit der böhmischen Prinzessin Elisabeth, einer Schwester Wenzels Iii., die, von ihrem Schwager, Heinrich von Kärnten, gefangen gehalten, zu dem Kaiser ihre Zuflucht genommen hatte, brachte Heinrich Vii. Böhmen an sein Haus. Er ließ nämlich Heinrich von Kärnten, der die kaiserliche Belehnung nicht nachgesucht und sich bei den Böhmen verhaßt gemacht hatte, durch das Fürstengericht des Thrones verlustig erklären. Von dem Wunsche getrieben, die Kaisergewalt in Italien wiederherzustellen, zog er über die Alpen und stellte sich nach vergeblichen Versuchen, den Frieden unter den Parteien zu vermitteln, an die Spitze der Ghibellinen. Der König wurde als Retter des von Streitigkeiten zerrissenen Italiens mit Freuden begrüßt, so von Dante, dem Dichter der „Göttlichen Komödie", und vielen Patrioten. Nachdem er in Rom die Kaiserkrone empfangen, zog er gegen den König Robert von Neapel, der an der Spitze der Guelfen stand; er starb jedoch auf dem Wege, zu Buonconvento (bei Siena), eines plötzlichen Todes (1313). Die Parteikümpfe dauerten in Italien in schreckenerregender Weise fort. 5. Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft (1315). Nachdem das Haus Habsburg gegen Ende des 12. Jahrhunderts in den Besitz größerer Güter in Unterwalden und Schwyz gelangt war, richtete es in der Folge sein Augenmerk fortgesetzt auf eine Erweiterung seiner Macht
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