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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 287

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 287 — einen einzigen Bundesgenossen gefunden, den „großen Kurfürsten" Friedrich Wilhelm vou Brandenburg. Nachdem im April 1672 die Kriegserklärung Frankreichs an die Republik Holland ergangen war, überschritten zwei französische Heere in der Gesamtstärke von 120 000 Mann unter 2urenne und Conde die holländische Grenze und drangen bis zu der Proviuz -Holland vor. Bestürzung ergriff die Niederländer; doch hemmte der zum lebenslänglichen Statthalter ernannte Prinz Wilhelm Iii. von Cranien die Fortschritte der Franzosen, indem er Holland durch die Durchstechung der Dämme unter Wasser setzen ließ. Gegen England kämpfte der Seeheld de Ruyter mit Glück. Der Kurfürst von Brandenburg, der mit einem Hilfsheere erschienen war, sah sich durch die Gefahr, seine westfälischen Besitzungen zu verlieren, genötigt, das Bündnis mit Holland aufzugeben (1673); dagegen erklärten sowohl Spanien als auch der Kaiser und das Deutsche Reich an Frankreich den Krieg (1674), und in dem nämlichen Jahre zog sich England von dem französischen Bündnisse zurück. Während in den Niederlanden der Prinz von Conde mit abwechselndem Glücke gegen Wilhelm von Oranien kämpfte, wurden die Rheingegenden und der Breisgau von den Franzosen unter Turenne furchtbar verwüstet, bis das kaiserliche Heer in dem erprobten General Montecucnli einen Feldherrn erhielt, der ihren Verwüstungen ein Ziel setzte. Turenne griff die Kaiserlichen bei Sasba ch unweit Ossenburg an, ttjurde jedoch gleich beim Beginne der Schlacht getötet (1675). Ohne die Schlacht fortzusetzen, zogen sich die Franzosen, von Montecucnli verfolgt, über den Rhein zurück. Conde, der an Tnrennes Stelle an den Rhein gesandt worden, legte bald darauf den Feldherrnstab nieder und zog sich in das Privatleben zurück. Um den Kurfürsten von Brandenburg, der als deutscher Reichsfürst aufs neue an dem Kampfe teilnahm, vom Kriegsschauplätze abzuziehen, veranlaßte Ludwig Xiv. die Schweden zu einem Einsall in die Mark; sie wurden jedoch von dem Kurfürsten, der inzwischen herbeigeeilt war, in der Schlacht bei Fehrbellin (1675) gänzlich geschlagen!. Während Friedrich Wilhelm in den folgenden Jahren im Bunde mit Dänemark erfolgreich gegen Schweden kämpfte, wütete der Krieg gleichzeitig am Rhein, in den Niederlanden und in den Pyrenäen fort; insbesondere wurden die Saar- und Moselgegenden von den Franzosen furchtbar verwüstet. Den Krieg beendigte im Jahre 1678 der Friede von Nymwegen, in welchem Ludwig durch die Trennung der Verbunden alle Vorteile an sich zu reißen wußte. Er erhielt von Spanien die Franche-Comte (1678) und vom deutschen Kaiser Freiburg (1679). Holland allein, das zuerst auf Ludwigs Friedensvorschläge eingegangen war, ging ohne allen Verlust aus dem Kampfe hervor. 3. Tie Reunionen (1680—1684) und die Wegnahme Straß-bnrgs. Alsbald fetzte Ludwig auf den Rat des Kriegsministers Louvois in Metz, Besamen, Breisach und Tournai sog. Reunionskammern
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