1906 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Schermann, Max, Klein, Sophie
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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gest. 1640), seine Schüler Anton tum (gest. 1641) und Paul
Remb^andt^pan Ryn (gest. 1669).
3. Schweden. Christine (1632—1654). Gustav Adolf hinterließ den schwedischen Thrön^eme^sechsjährigen Tochter Christine, für welche ein von ihm bestellter Regentschaftsrat unter dem Kanzler Oxenstierna die vormnndschastliche Regierung führte. Schon in ihrem 14. Jahre begann Christine sich mit den Angelegenheiten des Staates zu beschäftigen, und im 17. Jahre trat sie selbst die Regierung an. Dnrch Gelehrsamkeit, scharfen Verstand und Charakterfestigkeit ausgezeichnet, leitete sie die Staatsangelegenheiten mit umsichtsvoller Tätigkeit und zog viele auswärtige Gelehrte an ihren Hof. Das ermüdende Einerlei der Regierungsgeschäfte sagte indessen ihrem unruhigen Geiste nicht zu, und der Wunsch, ein völlig unabhängiges, den feineren Genüssen der Künste und Wissenschaften gewidmetes Leben führen zu können, sowie ihre Absicht, zur katholischen Kirche überzutreten, brachten den Entschluß in ihr zur Reife, .die Krane niederzulegen.— Nachdem sie dieselbe im Jahre 1654 an ihren Vetter, Karl Gustav von Zweibrücken — einen Schwestersohn Gustav Ädolft~— ~äbge!rhen7 begab^sie-M^über Brüssel, wo sie das katholische Glaubensbekenntnis ablegte, und Innsbruck, wo ihr feierlicher Übertritt zur katholischen Kirche stattfand, im Dezember 1655 nach Rom, und nahm daselbst nach verschiedenen Reisen in Italien und Frankreich ihren bleibenden Wohnsitz. Hier starb sie (1689) und wurde in der Peterskirche begraben. Die Regierung ihres Nachfolgers, Karl X. Gustav (1654 bis 1660), eines ländersüchtigen Fürsten, war mit wechselvollen Kriegen gegen Polen und Dänemark ausgefüllt. Sein Sobn. Kailxl (1660 bis 1697), der als Mitglied der Tripel-Allianz gegen Ludwig Xiv. kämpfte und später auf dessen Seite trat, beschränkte die Macht des schwedischen Adels und hob den Wohlstand des Landes durch Verbesserung des Finanzwesens. Ihm folgte sein fünfzehnjähriger Sobn. Karl Xii. (1697—1718).
4. Polen. Die älteste Geschichte Polens, deren ältestes Herrschergeschlecht, die Pi asten, seit 840 das Land regieren sollen, lichtet sich erst nach der Einführung des Christentums ums Jahr 1000. Herzog Mieczyslaw erkannte die Oberlehensherrlichkeit des deutscheu Kaisers an, doch konnte dieselbe in der Folge von Deutschland aus wegen der großen Entfernung des Landes kaum behauptet werden. Nachdem die polnischen Herzoge sich lange vergebens bemüht, die benachbarten heidnischen Preußen zu unterwerfen und zur Annahme des Christentums zu zwingen, rief Konrad von Masovien, dessen Land sich als ein selbständiges Herzogtum von dem eigentlichen Polen getrennt hatte, im Jahre 1228 zum Schutze gegen dieselben dpn Dpiitschpn Ritfprnrhpn berbei. welchem Kaiser Friedrich Ii. mit Zustimmung des Papstes die Länder an der unteren Weichsel als Eigentum zusprach.