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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 360

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 360 — Aufstand der Deutschen gegen den Bedrücker ihres Landes gehofft, doch die Furcht vor dem Allgewaltigen hielt sie zurück, und Österreich' blieb in dem neuen Kriege gegen Frankreich auf seine eigene Macht beschränkt. Im Frühling 1809 sollten 300 000 Mann Linientruppen und 150 000 Milizen im Feld stehen. Gleich nach erfolgter Kriegserklärung eilte Napoleon herbei und bahnte sich meist mit Truppen des Rheinbundes durch die blutigen Siege bei Landshut, Eckmühl und Regensburg den Weg nach Wien. In der blutigen Schlacht bei Aspern unweit Wien wurde er zwar von dem Erzherzog Karl geschlagen; doch erzwang er durch den Sieg bei Wagram den Frieden von Wien oder Schönbrunn (14. Oktober 1809). In demselben trat Österreich Salzburg nebst dem Jnnviertel an Bayern, sowie Krain, einen Teil von Jllyrien, Kroatien und Dalmatien an Frankreich ab, aus welchen Ländern Napoleon den „Staat der illyrischen Provinzen" bildete. Ein Teil von Galizien wurde mit dem Herzogtum Warschau vereinigt. Dadurch hatte Österreich eine Bevölkerung von Millionen Einwohner verloren. 2. Die Erhebung der Tiroler im Jahre 1809. Gleich beim Beginne des österreichisch-französischen Krieges hatten sich die treuen Tiroler, die sich nur mit Widerstreben der drückenden bayrischen Herrschaft gefügt, für ihren Kaiser erhoben und die bayrischen Besatzungen teils vertrieben, teils gefangen genommen. Unter der Führung des tapfern und frommen Sandwirtes Andreas Hofer aus dem Passeyertal, dem der kühne Schüfe Joseph Speckbacher von Rinn und der Kapuziner Haspinger zur Seite standen, schlugen sie den französischen Marschall Lefebvre (Herzog von Danzig), der mit einem Heere von 40 000 Mann in Tirol eingerückt war, in einer Reihe blutiger Gefechte und zwangen ihn zuin Rückzüge nach Bayern. Im Wiener Frieden mußte Tirol dem Feinde überlassen werden, und der Kaiser selbst forderte die Tiroler zur Niederlegung der Waffen auf; dennoch setzte ein Teil derselben den hoffnungslosen Kampf fort, bis auch der letzte Widerstand blutig erstickt war. Speckbacher und Haspinger retteten sich nach Österreich; Hofer dagegen, der sich in eine Alpenhütte geflüchtet hatte, siel durch Verrat den Franzosen in die Hände und wurde am 20. Februar 1810 auf Napoleons ausdrücklichen Befehl zu Mantua erschossen. 3. Einziehung des Kirchenstaates (1809). Nach dem Frieden von Tilsit hatte Napoleon den Papst zu einem Schutz- und Trutzbündnis gegen England aufgefordert; Pius Vii. hatte dasselbe jedoch als mit seiner Stellung unvereinbar zurückgewiesen und dadurch den Unwillen des Allgewaltigen gegen den Träger einer Macht erhöht, die ihm als eine Beschränkung seiner eigenen erschien. Nachdem schon im Jahre 1808 der Kirchenstaat von den durchziehenden französischen Truppen wie ein erobertes Land behandelt worden war, erklärte Napoleon in einem von Schönbrunn
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