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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 430

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 430 — schien, wurde von der Londoner Konferenz (7.—14. Mai 1867), bei welcher Italien als sechste Großmacht anerkannt wurde, durch die Vereinbarung beseitigt, daß das Großherzogtum Luxemburg für immer ein neutrales Land sein und die Festung Luxemburg geschleift werden solle. In Frankreich dauerte indessen die Unzufriedenheit mit der kaiserlichen Politik und die Mißstimmung gegen Preußen fort, und „Revanche für Sadowa" blieb die allgemeine Losung. Bei dieser Stimmung der Bevölkerung lag die Befürchtung des früheren oder späteren Ausbruches eines Krieges zwischen Frankreich und Preußen um so näher, als Napoleon selbst eines solchen zur Befestigung seines wankenden Thrones zu bedürfen schien. Die Kandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Ligmaringen (gest. Juni 1905) für den spanischen Thron bot zu demselben den erwünschten Vorwand. Die französische Regierung wollte in dieser Kandidatur eine durch Preußen heraufbeschworene Gefahr für Frankreich erblicken, wobei sie in der Kammer von einem Wiedererstehen des Reiches Karls V. sprach, und stellte, nachdem der Prinz von Hohenzollern selbst von derselben zurückgetreten war, durch seinen Botschafter 23 e nebet ti an den König von Preußen die Forderung, daß er sich verpflichte, eine Wiederaufnahme derselben nicht zu dulden. Da der König Wilhelm, der sich damals zur Kur in Ems aufhielt, sich dessen weigerte und es ablehnte, den Gesandten weiterhin zu empfangen, erklärte Frankreich am 19. Juli 1870 förmlich an Preußen den Krieg. 2. Allsbruch des Krieges. Aufmarsch der Heere. Napoleon hatte auf die Abneigung des südlichen Deutschland gegen Preußen gerechnet und von demselben mindestens Neutralität erwartet; diese Erwartung schlug jedoch fehl: dem Übermute Frankreichs und der freventlichen Vermessenheit seiner Kriegserklärung gegenüber zeigte sich Deutschland einig, und sämtliche deutsche Staaten schlossen sich dem Kriege gegen dasselbe unter Preußens Führung an. König Wilhelm übernahm in Person den Oberbefehl über das deutsche Heer, während die strategische Leitung des Feldzuges dem Chef des preußischen Generalstabes, Generalleutnant von Moltke, übertragen und die Führung der drei Hauptarmeen dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen (dritte oder süddeutsche Armee), dem Prinzen Friedrich Karl (zweite Armee) und dem General Steinmetz (erste Armee) anvertraut wurde. Zum Oberbefehlshaber der zum Schutze der deutschen Nord- und Ostseeküsten gegen französische Angriffe zur See bestimmten Streitkräfte wurde der General Vogel von Falcken-stein ernannt. Zur Belohnung persönlicher Tapferkeit im Kriege erneuerte König Wilhelm das von seinem Vater in den Befreiungskriegen gestiftete' Eiserne Kreuz. Wie ein elektrischer Schlag hatte die französische Herausforderung ganz Deutschland durchzuckt; die Erinnerung an die Befreiungskriege war erwacht, und patriotische Kundgebungen aller Art legten Zeugnis
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