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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 438

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 438 — Ende gleich geblieben. Kaum minder hohen Ruhm als die Kämpfer auf dem Schlachtfelde hatte sich die große Zahl von Männern und Frauen erworben, die während des Krieges sich mit der bewunderungswürdigsten Opferwilligkeit und Ausdauer der Pflege der Verwundeten und Kranken m den Lazaretten widmeten. Besonders hatten die Mitglieder der verschiedenen religiösen Genossenschaften sich durch die heldenmütigste Selbstverleugnung ausgezeichnet. Kaiser Wilhelm verließ am 7. März Versailles, um die Rückreise uach Deutschland anzutreten, die sich in den deutschen Städten, durch welche sein Weg führte, zu einem ununterbrochenen Triumphzug gestaltete. Am 17. März langte er in Begleitung des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Karl in Berlin an, wo ein feierlicher Empfang seiner harrte. Der Abschluß des Friedens setzte der Kriegsgefangenschaft Napoleons ein Ziel; am 19. März verließ derselbe Wilhelmshöhe, um sich zu seiner Gemahlin und zu seinem Sohne nach England zu begeben, wo er seitdem mit seiner Familie das alte Schloß Camden House in dem Dorfe Chiselhurst bewohnte. Hier hat am 9. Januar 1873 der Tod den zahlreichen Wechselfällen seines vielbewegten Lebens ein Ziel gesetzt. Der-dlfinitive_j£r iede wurde am 10. Mai 1871 zu Frank-f^ur,L^-.M-vmi dem Fürsten'bismarck und dem französischm^Mnister >zules Favre unterzeichnet. Nach der Unterzeichnung desselben begann die Rückkehr der deutschen Truppen mit Ausnahme derjenigen, die zur Besetzung der als Unterpfand für die zu entrichtende Kriegskontribution bestimmten Departements in Frankreich zurückbleiben sollten. Den Heimkehrenden wurde überall der festlichste Empfang zu teil; besonders glänzend gestaltete sich am 16. Juni der Einzug der Truppen in Berlin, zu welchem außer dem Gardekorps Abordnungen aller Truppenteile befohlen waren. An der Spitze der Truppen ritt der siegreiche Kaiser Wilhelm, umgeben von Bundesfürsten und Feldherren. Gleichzeitig fand im ganzen Deutschen Reiche eine mit einem Dankgottesdienste verbundene allgemeine Siegesfeier statt. § 157. £)as Deutsche ftrich von 1871 bis M Gegenwart. I. Kaiser Wilhelm I. (1871—1888). 1. Die Reichsverfassuiig. Nachdem im Laufe des Jahres 1871 die Versailler Verträge von der Volksvertretung der verschiedenen süddeutschen Staaten genehmigt und damit die Reichsverfassung als vollständig zu Recht bestehend erklärt worden war, fanden am 3. März die Wahlen zum ersten deutschen Reichstage statt. Dieser selbst wurde am 21. März in Berlin durch den Kaiser feierlich eröffnet und genehmigte in seiner ersten Session (von März bis Juni) die von Bismarck vorgelegte deutsche Reichsverfassung, welche im wesentlichen die Verfassung des Norddeutschen Bundes zur Grundlage hat. Die Hauptbestimmungen sind folgende: Der Bund umfaßt 25 deutsche Staaten
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