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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 451

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 451 — der Insel Ceylon verbannt. Der Khedive wnrde der Form nach in seine Rechte wieder eingesetzt, geriet aber tatsächlich in fast völlige Abhängigkeit von England. Die englisch-französische Finanzkontrolle wurde gegen den Einspruch Frankreichs aufgehoben, und ein Engländer, der freilich als europäischer Beamter eingeführt wurde, dem Khedive als finanzieller Beirat zur Seite gegeben. 3. Der Aufstand des Mahdi. Während so im eigentlichen Ägypten Ruhe und Ordnung zurückkehrten, brach im Sudan, der unter Ismail Pascha bis zum Äquator der ägyptischen Herrschaft unterworfen war, ein bedenklicher Aufstand aus. Ein gewisser Mohammed Achmed, der sich für einen Mahdi (Prophet) ausgab, wiegelte im Jahre 1881 die Bevölkerung der Provinzen Darfur und Kordofan auf und veranlaßte eine Verfolgung der Ägypter. Der anfangs wenig beachtete Mahdi erlangte nach und nach durch Eutfachung der religiösen Leidenschaften eine furchtbare Macht. Eine gewaltige Schar von Söhnen der Wüste sammelten sich um die grüne Fahne des Propheten. Nachdem im Januar 1883 El-Obeid gefallen, befand sich die ganze Provinz Kordofan in seinem Besitz. Der im März in Chartum eigetroffene britische General Hicks Pascha zog, nachdem er den Oberbefehl über die englisch-ägyptische Armee übernommen hatte, gen El-Obeid, wurde aber in einer dreitägigen mörderischen Schlacht bei Kaschgil mit seinem ganzen Heere vernichtet. Unaufhaltsam rückte nun der Mahdi an den Nil vor und besetzte im Juni 1884 Berber. Von den ägyptischen Garnisonen wußte sich schließlich nur noch das befestigte Chartum zu halten. Inzwischen hatte die Bewegung auch nach Osten hin um sich gegriffen, und der von Suakin am Roten Meere aus vorrückende Baker Pascha wurde von dem Unterfeldherrn des Mahdi, Osman Digma, bei dem Brunnen El-Teb total geschlagen. Kurz nach der Niederlage Hicks Paschas hatte die britische Regierung den genauen Kenner und früheren Gouverneur des Sudans, Gordon, nach Chartum gesandt, in der Hoffnung, daß er durch seinen Einfluß die Macht des Mahdi brechen würde. Er gelangte auch glücklich nach Chartum, doch blieb der erwartete Erfolg der Sendung aus. Gordon sah sich bald vom Mahdi in Chartum eingeschlossen. Ein Versuch des Generals Graham, dem Bedrängten von der Küste her Hilfe zu bringen, mißlang. Unter diesen Umständen entschloß sich England, ein größeres Heer unter General Wolseley zum Entsatz Gordons den Nil aufwärts zu entsenden. Nachdem dieser unter vielen Mühsalen über Dongola nach Korti gelangt war, entsandte er von dort ans im Januar 1885 zwei Kolonnen nach Berber resp. Meta mm eh. Letztere erreichte nach blutigen Kämpfen bei Abu-Klea und Gubat den Nil. Als Stewart aber hörte, daß Chartum in die ,Stände des Mahdi gefallen, Gordon selbst getötet sei, kehrte er nach Korti zurück. Die andere Kolonne wurde nach vergeblichen Versuchen, 29* '
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