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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 11

1886 - Berlin : Hertz
11 mit einem starken Heer gegen Ludwig, der sich hinter den Mauern von Frankfurt mit Hülfe der treuen und tapfern Bürger der Stadt zur Wehr setzte. Unterbes hatte sich jeboch im beutfchen Reich eine Partei gegen Karl Iv gebilbet und einen Gegenkaiser gewählt; ba hielt es jener für ratsamer, seine Stellung im Reich zu sichern und machte mit allen Fürsten Frieden, balb auch mit Markgraf Ludwig, dem er die Lösung vom päpstlichen Bann zu erwirken versprach. Den angeblichen Walbemar opferte er eben so leicht wieber auf, wie er sich erst für ihn erklärt hatte, ließ jetzt durch ein anberes Gericht feststellen, daß es ein falscher Walbemar fei, und wies die Bran-benburger mit ihrem Gehorsam wieber an Ludwig (1349). Noch einige Zeit hielten viele Städte und Laubschaften an dem vermeintlichen Walbemar fest, aber er vermochte sich nicht mehr lange zu behaupten; er zog sich an den Hof zu Anhalt zurück, wo er bis an seinen Tod in Ehren gehalten würde. Noch jetzt ist die Wahrheit über biefert angeblichen Walbemar nicht genau ermittelt; es ist jeboch wahrscheinlich, daß es ein früherer Müller Jakob Rehbock war, der Walbemar sehr ähnlich sah und im Dienst besselben seine Gewohnheiten genau kennen gelernt hatte; so konnten ihn Lubwigs Feinde benutzen, um ihn als Nebenbuhler besselben aufzustellen. Aber von des echten Walbemar kräftigem Wesen und Auftreten war in dem neuen keine Spur, und schon beshalb müßte man an feiner Echtheit zweifeln. Seine Geschichte aber beweist, wie tiefe Wurzeln das gesegnete Anbenf'en eines trefflichen Fürsten schlägt. Markgraf Ludwig, der in der Regierung der Mark keine Freube und keine Ehre gehabt, legte bieselbe im Jahre 1351 nieber und zog sich nach Baiern zurück. Karl Iv und die letzten baierschen Markgrafen. Ludwig der Römer und Otto (1352—1373), welchen die Geschichte mit Recht den Finner ober den Faulen genannt hat, waren die letzten baierschen Markgrafen in Brandenburg. Schon hatte Karl Iv, der schlaue Kaiser aus dem böhmisch - luxemburgischen Haufe, fein Auge auf die Marken zur Vermehrung feiner Hausmacht geworfen. Streitigkeiten, die zwischen den baierschen Herzogen und ihren Verwanbten, den Markgrafen von Brandenburg, ausbrachen, wußte er gut zu benutzen und schloß mit letzteren eine Erbverbinbung, nach welcher Brandenburg und die Lausitz im Falle des Tobes des Markgrafen ober ihrer Nachkommen an das 1352 bis 1373
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