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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 18

1886 - Berlin : Hertz
18 nicht durch, und so kam es zu den langwierigen zerrüttenden Hussitenkriegen. Die Hussitenkriege. Wiewohl sein Rat nicht befolgt worden, erfüllte Friedrich doch seine Verpflichtungen gegen den Kaiser und führte demselben seine Scharen gegen die Hussiten zu Hülfe (1420). Freilich hatte er kein Vertrauen zu der Kraft des kaiserlichen Heeres gegenüber den begeisterten böhmischen Glaubensstreitern und riet deshalb noch einmal zum Frieden, jedoch vergeblich. Wie er erwartet, so kam es; das Heer des Kaisers wnrde zerstreut. Die erbitterten Hussiten fielen nun in die benachbarten Staaten ein und auch Brandenburg war von ihnen bedroht; da bot der Kaiser die ganze Reichsmacht auf, es kam ein Heer von 130,000 Mann zusammen, Kurfürst Friedrich wurde, „als erster unter Deutschlands Helden", an die Spitze gestellt und in der Kirche des h. Sebaldns zu München feierlich zum heiligen Streit geweiht; aber Gottes Segen ruhte nicht ans den Waffen des Reichs. Bei Riesenberg in Böhmen kam es zur Schlacht: beim Anblick der wildbegeisterten Taboriten, welche mit tobendem Schlachtgesang heranstürzten, entsank den kaiserlichen Truppen der Mut, das ganze Heer ging aus-1431 einander und das gesamte Lager fiel den Hussiten in die Hände. Jetzt sprach es Friedrich noch einmal ans, „daß die Böhmen nach einem unersorschlichen Ratschlüsse Gottes mit den Waffen nicht überwunden werden könnten." Ehe es aber zu Unterhandlungen kam, wurde fein eigenes Land von den fürchterlichen Feinden schwer heimgesucht. Die Hussiten in der Mark. Unter Procops des Großen verwegener Führung brachen die erbitterten Horden durch die Lausitz in die Mark ein und trugen Schrecken und Verwüstung in die Gegenden längs der Oder. Die Dörfer wurden verbrannt, die Einwohner ermordet. Alles was entkommen konnte, floh nach Berlin; dorthin wagte sich Procop nicht, sondern ging vor Bernau, wo sich jedoch die brave Bürgerschaft ruhmvoll verteidigte, bis des 1433 Kurfürsten Sohn Friedrich zur Rettung herbeikam (1433). Markgraf Friedrich jagte nunmehr den gefährlichen Feind über die Grenzen der Mark zurück. Endlich gelang es Friedrichs kräftiger Entschiedenheit, den Kaiser zur Versöhnung mit den Hussiten zu bestimmen; in Basel kam noch in demselben Jahre ein Frieden zu Stande.
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