Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 29

1886 - Berlin : Hertz
29 12. Kurfürst Joachim Ii (Hektar) und Markgraf Johann von Küstrin (1535—1571). Kurfürst Joachim Ii und sein Bruder, der Markgraf Johann von der Neumark (auch Johann von Küstrin genannt), waren sehr verschiedenen Charakters: Joachim offenen fröhlichen Gemüts, gutmütig bis zum Übermaß, freigebig bis zur Verschwendung, in allen Dingen zur Milde und Versöhnlichkeit geneigt, — Johann dagegen streng und fast abstoßend, rasch und entschieden in allem, was er that, dabei sparsam bis zum Geiz. Beide Brüder aber glichen sich in edler Gesinnung, in ritterlichen Tugenden und in aufrichtiger Fürsorge für des Volkes Wohl. Zn den deutschen Religionskriegen hätte Joachim von Anfang an gern die Rolle eines Vermittlers gespielt, während Johann, verletzt durch das Auftreten protestantischer Fürsten gegen seinen Schwiegervater, den Herzog von Braunschweig, sich für die Sache des Kaisers gegen seine eigenen evangelischen Glaubensgenossen erklärte. Joachim trat zuerst zu keiner der kriegführenden Parteien, um leichter eine Vermittlung ausführen zu können. In der That gelang es ihm nach der unglücklichen Schlacht bei Mühlberg, das vom Kaiser gegen den Kurfürsten von Sachsen ausgesprochene Todesurteil rückgängig zu machen. Auch für den Landgrafen von Hessen trat er mit seinen Bitten beim Kaiser ein, vermochte jedoch die treuwidrige Gesangenhaltung desselben nicht zu hindern (1547). Durch Moritz von Sachsens späteres feindseliges Auftreten gegen den Kaiser kam endlich der Passauer Vertrag und dann der Religionsfrieden zuaugsburgzu Stande (1555), durch welchen der rechtliche Bestand der evangelischen Kirche 1555 in Deutschland gesichert wurde. — Kurfürst Joachims Besonnenheit während der kirchlichen Streitigkeiten hatte ihm das größte Ansehen unter den Reichsfürsten erworben, was sich in den Reichsversanim-lungen auf glänzende Weise zeigte. Erbvertrag mit den Herzögen von Schlesien. Der milden Gesinnung Joachims lagen gewaltsame Eroberungen fern, dagegen suchte er auf friedlichem Wege die Erweiterung seines Landes vorzubereiten. Insbesondere wußte er die Mitbelehnung über Preußen zu erlangen, wovon alsbald näher die Rede sein
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer