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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 30

1886 - Berlin : Hertz
soll und ferner schloß er infolge einer Doppelheirat seiner Kinder mit Denen des Herzogs Friedrich von Liegnitz, Brieg und Wohlau st 5rjfvr6r«überun9 mit demselben, nach welcher im Fall des Erlöschens des herzoglichen Mannesstammes die gesamten i«7 ^gmtzlschen Lande (ein großer Teil von Schlesien) an die Kur-fürsten von Brandenburg fallen sollten (1537). Zwar erklärte der Kaiser Ferdinand den ohne feine Zustimmung geschlossenen -ßertrag für ungültig, Friedrich der Große aber hat den unter Joachim begründeten Anspruch zwei Jahrhunderte später mit dem Schwert glücklich durchzufechten gewußt. Handel und Gewerbe; Luxus. Joachim widmete auch der inneren Regierung feines Landes die größte Sorgfalt. Die Hebung der Rechtspflege lag ihm besonders am Herzen. Auch die Gewerb-thaügfett blühte immer hoffnungsvoller auf. Mit der Wohlhaben-heit der Bürger stieg aber auch die Neigung zu verschwenderischem Aufwand, wodurch sich der Kurfürst zu strengen Verordnungen gegen den Luxus veranlaßt sah. Freilich war feine eigene Hofhaltung gleichfalls sehr glänzend; kostbare Feste, glänzende Turniere, Hetzen wilder Tiere im Tiergarten bei Berlin wechselten mit einander ab. ©ehr wichtig für das Land waren des Fürsten zahlreiche Bauten; er ließ neben der Hofburg in Berlin einen Dom aufführen; auch die Festungswerke von Spandau, sowie viele Jagd- und Lustschlösser verdanken ihm ihr Entstehen. Natürlich kostete fein glanzendes Treiben große Summen Geldes, doch halfen die stände durch reiche Bewilligungen aus, wogegen Joachim versprechen mußte, „keine wichtige Sache ohne Beirat und Bewilligung der Stände auszuführen." Eine andere Folge feiner Geldverlegenheiten war die Zurückberufung der Juden; ein Jude Lippold, der sich ihm durch Vorschüsse sehr nützlich zu machen wußte, erwarb sein ganzes Vertrauen und wurde zum Münzmeister ernannt. Durch Wucher und durch seinen Hochmut machte sich derselbe aber beim Volk sehr verhaßt. Würdiger des fürstlichen Vertrauens war der kluge und edle Kanzler Lampert Diestelmeyer, Joachims Ratgeber in allen wichtigen Angelegenheiten. — Der Kurfürst starb im Jahre 1571, wenige Tage vor feinem Bruder. Johann von Küstrin, der Herr der Neumark, hatte, ganz Un Gegensatz zu Joachim, die einfachste bürgerlichste Hofhaltung ge-
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