Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 42

1886 - Berlin : Hertz
für Georg Wilhelm immer dringender, zu einem Entschluß zu kommen, welcher Seite er sich anschließen wollte. Schon lagen die Heere des Kaisers an den Grenzen seiner Länder, jetzt wurde das brandenburgische Land durch die dänischen Kriegszüge noch näher berührt. Georg Wilhelm aber schwankte zwischen seinen Räten hin und her, deren einflußreichster gerade darauf bedacht war, ihn von der Unterstützung der protestantischen Sache abzuhalten. Graf Adam von Schwarzenberg, ein Katholik, der in der Regierung der cleveschen Lande dem Kurfürsten große Dienste geleistet hatte, war nach und nach der vertrauteste Ratgeber desselben geworden, und wußte den an und für sich schon für die protestantische Sache sehr lauen Fürsten zuerst zur Parteilosigkeit, nachher für die Partei des Kaisers zu bestimmen. Schwarzenberg ist deshalb von jeher als ein Verräter Brandenburgs betrachtet worden, und man gab ihm schuld, daß er sich von der kaiserlichen Partei habe bestechen lassen. ©corg Wilhelms Schwanken. Heimsuchung der Marken. Das größte Unglück für die Marken war aber, daß der Kurfürst überhaupt zu feinem Entschluß kam. Er wollte für-erst parteilos bleiben, aber er hatte dabei nicht die Kraft, die Einfälle beider Parteien von feinem Lande wirklich abzuhalten. Zuerst ließ Christian Iv, ohne sich um Georg Wilhelms Parteilosigkeit zu kümmern, ein Heer durch Brandenburg nach Schlesien ziehen; gleich daraus rückte Wallenstein im Sturm herbei, und beide Heere hausten in den Marken nicht anders, als in Feindes Land. Als die kaiserlichen Waffen große Vorteile errangen (1626), wurde Georg Wilhelm immer mehr geneigt, sich an Ferdinand anzuschließen, besonders weil der evangelische Schwedenkönig Gustav Adolf bei einem Kriegszug nach Polen sich auch an feine Partei-losigfeit nicht kehrte, sondern in Ostpreußen sehr willkürlich schaltete; er setzte sich daher mit dem Kaiser in Unterhandlungen, konnte ober doch immer zu keinem Entschluß kommen, und unterdes wurde fein unglückseliges Land durch Wallensteins und Montecuculis Heere aufs ärgste gedrückt und ausgesogen. Allenthalben sah man niedergebrannte, ausgeplünderte oder verlassene Dörfer und auch die Städte waren größtenteils verödet. Siege der katholischen Partei; drohende Unterdrückung des Protestantismus. Wallenstein trieb den König von Dänemark immer weiter aus Deutschland heraus, und bald
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer