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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 53

1886 - Berlin : Hertz
53 ferner zu behalten, im Vertrage zu Labiau völlige Unabhängigkeit als Herzog von Preußen, aber der Kurfürst verhandelte eben darüber bereits auch mit Polen und schloß im Jahre 1657 den Ver- 1657 trag zu Welau ab, durch den er (statt der bisherigen Lehensabhängigkeit) die volle Landeshoheit im Herzogtum Preußen erhielt und sich dagegen verpflichtete, 1500 Mann Truppen für Polen zu stellen. Der Friede zu Oliva. Um sich gegen Schweden zu behaupten, verband sich Friedrich Wilhelm nunmehr auch mit Österreich und Holland. Karl Gustav kämpfte zunächst glücklich in Dänemark, bald aber, zu Laude und zur See hart bedrängt, stand er nur noch mit der letzten Anstrengung aufrecht. Zuletzt warf er sich nach Norwegen. Endlich kam im Kloster Oliva bei Danzig ein Friede zu Stande (1660), in welchem für Preußen die Ver- 1660 träge von Labiau und Welau bestätigt, mithin die Befreiung von der polnischen Lehenshoheit von allen Seiten anerkannt wurde. Brandenburg war der einzige Staat, welcher aus dem schwedischen Krieg einen Zuwachs an Macht davon trug. Für die ganze Entwickelung der hohenzollernschen Macht war es von der größten Wichtigkeit, daß Preußen nunmehr ein unabhängiges, souveränes Herzogtum geworden war. Kampf mit den preußischen Ständen. Die Stände in Preußen, welche bis dahin viel größere Rechte als anderswo besessen hatten, wollten sich jedoch der Herrschergewalt des Kurfürsten nicht ohne weiteres fügen und weder die Huldigung, noch Steuern leisten, so lange derselbe nicht erst den Landtag berufen hätte. Zweihundert Adlige, sowie Abgeordnete der Städte hielten zu Königsberg unter dem Schöppenmeister Rhode eine stürmische Versammlung; sie behaupteten, dem Kurfürsten habe vom König von Polen nicht mehr Gewalt überlasten werden können, als er selbst besessen, und wollten die Huldigung und die Steuerbewilligung an gewisse Bedingungen und an die Versicherung ihrer alten Rechte knüpfen. Friedrich Wilhelm aber wollte von solchen Bedingungen nichts wissen. Als er nun ohne Bewilligung der Stände neue Steuern betrieb, schickten dieselben an den König von Polen Abgesandte mit der Erklärung, sie wollten eher dem Teufel unterthänig werden, als unter solchem Druck leben, der König möge sich ihrer wieder annehmen. Da brauchte der Kurfürst Gewalt, ließ Rhode, den Anführer der Aufständischen, festnehmen und als Hochverräter zu le-
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