1890 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Höhere Lehranstalt, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
27. Die Schlacht bei Belle Alliance. 91
stellen sollten. Allein der Augenblick dringender Entscheidung war gekom-mm; drben war das englische Heer noch im heftigsten und kaum zu ertragenden Kampfe begriffen. Die preuischen Feldherren beschlossen daher, mit dem, was zur Hand war, nur gleich den Angriff zu machen, und so brach Blow mit den zwei Brigaden aus dem Walde hervor, die An-hhen hinab, in den Rcken von Napoleons rechtem Flgel. Es war ein furchtbar schner Anblick, wie die Haufen der Preußen, in geschlossener Ordnung, von den stufenartig gebildeten Hhen herabstiegen, eine Schar der der andern, und das Geschtz zwischen ihnen, welches schon in mehreren Reihen der einander sein Feuer hinabsendete. Erst im Schritte,
dann im Laufe, die Reiter trabten voran, gings die Hgel hinunter, und immer neue Haufen traten da hinten aus dem Dunkel des Waldes hervor. Der Feind verlor jedoch die Besonnenheit nicht, er wandte sogleich den ganzen Rckhalt unter dem General Monton gegen die Preußen und es begann ein mrderischer, noch lange unentschiedener Kamps, während die Angrifft gegen die Englnder gleichfalls fortdauerten.
Denn eben jetzt, es war 7 Uhr Abends, wollte sie Napoleon durch einen letzten unwiderstehlichen Sturm von den lange behaupteten Hgeln in den Soigner Wald zurckwerfen und alsdann seine ganze Macht gegen die Preußen wenden. Aus dem grten Teile seiner Garden bildete er einen Angriffskeil, furchtbarer als alle vorhergehenden, und fhrte ihn selbst gegen das englische Zentrum auf die entscheidenden Hhen, von welchen schon ein Teil seit 5 Uhr besetzt war. Vier Bataillone der mitt-leren Garde, vom Marschall Ney zu Fue angefhrt, bildeten den Vor-trab. In dichten geschlossenen Haufen, gleich dem schweigend und dumpf Herannahenden Uugewitter, stiegen die alten Krieger, denen keine Gefahr neu und keine zu groß war, hinan. Wellington sah sie herankommen und erkannte, da dieses nun die letzte, verzweifelte, und deshalb gefhrlichste Anstrengung des Feindes sei. Er stellte sein Geschtz aus die rechten Flecke, dahinter sammelte er von seinem linken Flgel, der eben jetzt durch die Preußen unter Ziethen verstrkt worden war, 8000 Mann seines besten, noch brigen Fuvolks, lie die Männer, die schon ein schweres Tagewerk bestanden hatten, sich einen Augenblick lagern und ruhen; und als nun der franzsische Sturmhaufe nahe war, da kein Schu auf die dichten Massen verloren ging, da donnerte das Geschtz mit Karttschen in sie hinein. Aber sie wichen nicht, schloffen die zerrissenen Reihen wieder und rckten immer nher. Da empfing sie das Feuer und die Bajonette des tapfern Fuvolks, besonders der starken schottischen Männer, und zugleich drang von den Seiten die furchtbare englische Reiterei aus sie ein. Dennoch wre Napoleons Ziel vielleicht erreicht worden, wenn,
nach seinem Plane, der Hauptsto durch acht frische Bataillone der alten Garde, welche folgten, htte ausgefhrt werden knnen; allein eben an dem Orte seiner Bestimmung angelangt, mute dieser ausgesuchte Schlacht-hufe gegen den tapfern Blcher gekehrt werden, der mit dem Ziethen-schen Heerhaufen jetzt von Wellingtons linken Flgel her mit Ungestm vordrang. Von drei Seiten wurde jetzt Napoleons rechter Flgel bestrmt; er wich. Im Sturmschritt, unter Trommelschlag, gings immer heftiger
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