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1. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 103

1916 - Stuttgart : Franckh
103 Dom Frühling bis in den Herbst manchmal scharf krachte, und wo entschlossene Sturmangriffe der Franzosen in unserem Maschiuengewehrfeuer zusammenbrachen. Eines der denkwürdigsten Ge-sechte aus diesem kleinen Abschnitt fand am 15. August iu der Nacht statt. Tie Frauzoseu stürmten in gestaffelten Kolouueu hintereinander so wütend an, daß die Reserven in £. alarmiert werden mußten, und ein zweiuudfünszigjähriger Leutnant der Reserve, der im Frieden Bürger der Stadt Stuttgart ist, erfand iu jener Nacht ein neues Verfahren zur Beseitigung der Drahthindernisse. Als der französische Ansturm zurückgeschlagen war iiud der Befehl zum Gegenangriff kam, waren keine Anker mehr da, die vorge-fchleudert oder vorgeschossen, sich int Drahtgewirr verhaken, so daß man das ganze Hindernis an Seilen umreißen kann. Der tapfere Schwabe hatte schon untertags bemerkt, daß durch die große Trockenheit die Löcher, in denen die Psähle steckten, sich erweitert hatten, so daß alles Holz-werk nur sehr lose im Boden saß. Im Kugelregen ließ der Leutnant seine Leute antreten, die Pfähle einzeln fassen und ans Kommando zusammen aus der Erde heben. Die Pfähle um- werfen, das ganze Gewirr niedertrampeln und darüber hinweg dem Feind nachsetzen, war das Werk weniger Minuten. Mit Hilfe der deutschen Scheinwerfer nahm die Verfolgung einen guten Verlauf, und außer zahlreichen Gefangenen konnte die Eroberung einiger Minenwerfer gemeldet werden. Nachtgefecht! Eines der schönsten und furchtbarsten Bilder in den Monaten des blutigen Vo- gesensommers 1915! Ein Teilnehmer beschreibt einen dieser nächtlichen Kämpfe in der Nähe des berühmten Ochsenfelds bei Sennheim folgendermaßen: „Es war von einer deutschen Patrouille eine französische Ordonnanz abgeschossen worden, bei der man Befehle fand, daß gegen Morgen ein Angriff einsetzen würde. Da hieß es: Horch-Posten verdoppeln und gut Obacht geben. Der Befehl lautete, den Angriff auf vierhundert Meter herankommen lassen und dann erst Feuer geben, bis dahin aber ruhig zuwarten. Unter angespannten Nerven schleicht die Zeit dahin, marternd, unerträglich. Langsam, langsam schleppend ging der Zeiger der Uhr voran. Drei Uhr, vier Uhr, immer noch war es ruhig und stille. Nur langsam, schier von selbst kam Phot. A. Weltz. Auf einer Landstraße bei Martirch in beit Vogesen explodierende französische 155-mm-Granale.
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