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1. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 141

1916 - Stuttgart : Franckh
141 La waren die Deutschen schon am Waldrand, wurden aber immer noch von der Flanke beschossen. „Herrgott, hab' Dank!" Ich schrie nun vom Boden herunter: „Herr Hauptmann, kommen Sie hierher, die Maschinengewehre sind schon abgeschossen!" Der Offizier stutzte. „Was ist das für ein Kerl?" „Ein Deutscher, der seit dem 31. hier sitzt." „Wir kommen!" Ich machte dem Offizier, der mit acht Mann gekommen war, Meldung; dann holten wir die zwei Kameraden herunter. Wir bekamen zu essen und zu trinken, ich mußte erzählen; inzwischen kamen noch mehr Kameraden in das Haus, und da trug man auch schon die ersten Schwerverletzten von dem heutigen Gefecht herein. Rings um das Haus war Kampfeslärm, die Engländer beschossen die Deutschen unausgesetzt von der Flanke. Das Gefecht war zum Stehen gekommen. Dann kam der Oberst, Telephon wurde bis in die große Stube gelegt, und nun von hier aus durch ihu das weitere Gefecht geleitet, das stellenweise wieder aufgeflammt war. Ordonnanzoffiziere kamen und gingen; ich mußte dem Kommandeur erzählen, wir bekamen von diesem und den anderen Offizieren Wein und Schokolade. Den einen Kameraden hatte man zur Verbandstelle, die weiter zurücklag, getragen. Erst als man den zweiten Kameraden holte, fiel mir ein, daß ich die Kameraden, mit denen ich so fürchterliche Stunden verlebt hatte, gar nicht nach ihrem Namen gefragt hatte. Und so schrieb ich mir dann wenigstens den Namen des einen Kameraden auf. Noch einen letzten Händedruck, von beiden Seiten aufrichtige herzliche Wünsche, dann trug man den Kameraden auf einer Tragbahre fort zur Verbandstelle. Ich blieb zurück und mußte dem Herrn Oberst die Stellung der Engländer erklären. Ob die Engländer gemerkt hatten, daß man vorher von dem Boden des Hauses auf sie geschossen hatte, oder ob sie jetzt den Oberst, der hinaufgeklettert war, sahen — genug, sie eröffneten ein wahnsinniges Feuer ans das Dach, fo daß der Oberst schleunigst herunterspringen mußte. Daun kamen und gingen wieder Ordonnanzoffiziere und der Oberst telephonierte, studierte die Karten, gab Befehle. Ich erholte mich recht rasch und ging dann zu den Kameraden, die im Hohlweg lagen. In dem Gestrüpp rechter Hand Tagen die Engländer und schossen ununterbrochen. Am Nachmittag stürmten wir, und es gab wieder blutige, erbitterte Nahkämpfe. Am Abend ging ich zu meinem Truppenteil zurück, mußte mich aber durchfragen, da ich keine Ahnung hatte, wo mein Reginient lag. Um 1 Uhr nachts kam ich dann todmüde bei meiner Kompagnie an, die in Ruhe lag. Am anderen Morgen kamen wir wieder in den Schützengraben. □ □ Ariegr-Lhronik. Dezember. 16. Englische Überfallsversuche bei Armeutieres mißglücken. — Ebenso ein russischer Angriffsversuch zwischen Narosz- und Miadziolfee. — Die Österreich-Ungarn vertreiben die Montenegriner endgültig vom bosnischen Boden und eroberu Bielopolje. — Die vierte Jsonzo-schlacht kann als beendigt angesehen werden. 17. Französischer Fliegerangriff auf Metz. — Weitere Fortschritte in Montenegro. — Der kleine deutsche Kreuzer „Bremen" und eines der ihn begleitenden Torpedoboote wurdeu in der östlichen Nordsee durch ein Unterseeboot zum Sinken gebracht. — Gefechte zwischen Engländern und Arabern an der Westgrenze Ägyptens. 18. Andauernde Kämpfe in Montenegro. — Ein italienischer Vorstoß auf den Monte San Michele wird abgeschlagen. — Die Türken durchbrechen die englischen Stellungen bei Kut el Airtara. 19. An der Westfront lebhafte Artillerie-, Minen-und Fliegertätigkeit. Deutscher Fliegerangriff auf Poperinghe. — Türkische Offensive auf Gallipoli, die zur Wiedereinschiffung der Feinde in der Sulva-Bai und bei Ari Burnu führt. Ein französisch-englischer Angriff bei Seddul-Bahr scheitert. — Türkisch-arabischer Vormarsch gegen Aden. 20. An der Westfront glückliches Gefecht bei Hul-luch. — An der Ostfront wird südöstlich Wid-sy, am Wygonowskojesee, nordwestlich Ezar- torysk und bei Rafalovka gekämpft. — Weitere Fortschritte der Österreich-Ungarn bei Be-rarte. — Große Beute der Türken auf Gallipoli. 21. Deu Franzosen glückt die Wegnahme des Hartmannsweilerkopfes. — An der italienischen Front hauptsächlich Artillerietätigkeit. — Die türkische Artillerie bringt bei Kut el Amara zwei englische Monitore zum Sinken. — In Persien macht sich eine starke Bewegung gegen die Russen geltend. — Russisch-bulgarisches Seescharmützel vor Warna. 22. Rückeroberung des Hartmannsweilerkopfes durch die Deutschen. — Fortgesetzte Kämpfe gegen die Montenegriner an der Tara. — Lebhafte Gefechtstätigkeit an der Kaukasus-front. —• Artilleriekämpfe bei Seddul-Bahr. 23. Ausgestaltung des deutschen Erfolges am Hartmannsweilerkopf. — Russische Angriffe in Beßarabien werden abgeschlagen. 24. Erfolgreiche deutsche Minensprengungen bei La Bassee. 25. Au der Westfront leichtere Kämpfe bei Albert, in der Champagne und nördlich Sennheim. 26. Minenkämpfe bei Neuville und Eombres. — Für die Italiener verlustreiches Gefecht bei Rovereto. — Die Senuffeu zwingen die Engländer zur Räumung von Sollnm und Siva und bringen ihnen bei Matruh eine empfindliche Schlappe bei. 27. Am Hirzstein behalten die Deutschen die Oberhand. — Starke russische Massenangriffe an
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